Die "Aktion Leben" bemängelt den politischen Willen, Frauen mit schwierigen Schwangerschaften entsprechend zu unterstützen.
Die "Aktion Leben" bemängelt den politischen Willen, Frauen mit schwierigen Schwangerschaften entsprechend zu unterstützen.
Es gebe vorbildliche Einrichtungen dafür, deren Kapazität stehe aber in keinem Verhältnis zum Bedarf.
Die "Aktion Leben" bemängelt den politischen Willen, Frauen mit schwierigen Schwangerschaften entsprechend zu unterstützen. Besonders Frauen, die sich in psychischen Krisen befinden, bräuchten eine multiprofessionelle Begleitung von der Schwangerenberatung bis zur medizinischen Unterstützung und stationären Betreuung, so die "Aktion Leben" in einer Aussendung am Mittwoch, 14. November 2018. "Frauen mit Krisen in der Schwangerschaft müssen deshalb viel engagierter begleitet werden durch ein dichtes und verlässliches Netz an Angeboten", betonte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler.
Schwangerenberatung sei die erste wichtige Anlaufstelle: "Wir sehen, wie es einer Frau geht und können bei Bedarf an die richtigen Spezialeinrichtungen weitervernetzen. Das ist entscheidend für Frauen, die unter psychischen Belastungen leiden", so Kronthaler. Es gebe vorbildliche Einrichtungen dafür, deren Kapazität stehe aber in keinem Verhältnis zum Bedarf. Kronthaler: "Wir arbeiten seit Jahren bestens mit der Spezial-Ambulanz für peripatale Psychiatrie im Wilhelminenspital in Wien zusammen." An diese könnten sich Mütter und Väter in psychischen Krisen wenden, die in Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt stehen. Es sei aber selbst für Frauen in schwersten Krisen sehr schwierig, dort einen Platz zu bekommen.
Noch schlechter versorgt seien Frauen mit neugeborenen Kindern, die stationär aufgenommen werden müssen. Kronthaler: "Derzeit gibt es noch das in Österreich einzigartige Kompetenzzentrum 'Perinatale Psychiatrie' am Wiener AKH. Dieses unverzichtbare Projekt ist allerdings gefährdet bzw. zu wenig gesichert, obwohl der Bedarf da ist." Wird das Projekt nicht mehr finanziert, gäbe es in Wien mit rund 20.000 Geburten pro Jahr gar keine Möglichkeit mehr, Frauen nach der Geburt mit ihrem Kind psychiatrisch stationär aufzunehmen. Das Wegschauen der Verantwortlichen "ist ein Skandal", so die "Aktion Leben"-Generalsekretärin.
Auch die Schwangerenberatung selbst sei finanziell ausgehungert. Ohne Spenden zu sammeln wäre der Betrieb der Aktion Leben-Schwangerenberatung nicht aufrecht zu erhalten. Finanzielle Überbrückungshilfen leiste der Verein ausschließlich aus Spenden, da es in Österreich keinen Hilfsfonds für Schwangere wie in Deutschland gibt. "Dass wir einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft leisten, wenn wir Frauen in der Schwangerschaft und auch danach begleiten, ist vielen Politikerinnen und Politikern nicht bewusst", bemängelte Kronthaler, und weiter: "Wir fordern ein Umdenken und Wahrnehmen der Bedürfnisse schwangerer Frauen, werdender Väter und von Kindern. Dies ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit und Glück in unserer Gesellschaft."