Schwangerschaft und erste Babyzeit seien "körperlich und psychisch äußerst wichtige, prägende Lebensphasen", betont "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler.
Schwangerschaft und erste Babyzeit seien "körperlich und psychisch äußerst wichtige, prägende Lebensphasen", betont "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler.
Generalsekretärin Kronthaler fordert verpflichtende Hinweise auf Beratung zur Pränataldiagnostik. Psychosoziale Begleitung der Schwangerschaft nutze auch dem Kind.
Der von der Regierung geplante neue Mutter-Kind-Pass sollte nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale Risikofaktoren berücksichtigen und auf anerkannte Beratungseinrichtungen verweisen: Mit dieser Forderung hat sich die "Aktion Leben" am Donnerstag, 20. Dezember 2018 zu Wort gemeldet.
Schwangerschaft und erste Babyzeit seien "körperlich und psychisch äußerst wichtige, prägende Lebensphasen", betonte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung. Hinweise auf begleitende Beratungsangebote und finanzielle Entlastung für Frauen sollte der neue Mutter-Kind-Pass ebenso bringen wie verpflichtende Hinweise auf Beratungsmöglichkeiten zur Pränataldiagnostik.
Die Lebensschutzorganisation reagierte damit auf die Ankündigung von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein vor dem Ministerrat am Donnerstag, wonach der Mutter-Kind-Pass 2019 reformiert werden soll. Bei der Neuversion der 1974 eingeführten Vorsorgeaktion für Neugeborene und Kinder sollen künftig u.a. die frühzeitige psychologische Diagnostik der Kinder, Zahn- und Mundprophylaxe und auch erweiterte Laboruntersuchungen bei Schwangeren enthalten sein, zudem soll der Mutter-Kind-Pass künftig auch digital angeboten werden. Die Kosten der Reform sollen laut der Ministerin bei rund 25 Millionen Euro liegen.
"Wir wünschen uns sehr, dass die Gesundheitspolitik die Zusammenhänge von früher Entwicklung und späterer Gesundheit erkennt und im Mutter-Kind-Pass berücksichtigt", forderte indes Kronthaler. Eine verstärkte psychosoziale Begleitung in der Schwangerschaft nutze nicht nur der Mutter, sondern auch dem Kind und sei "erwiesenermaßen gesundheitsfördernd und beugt später auftretenden Erkrankungen vor."
Auch Frühgeburten würden sich mit einer Begleitung und psychosozialer Beratung verhindern lassen, erklärte die "Aktion Leben"-Generalsekretärin. Denn "langanhaltender Stress" sei einer der Gründe für Frühgeburten, "die noch immer wesentliche Ursache für Beeinträchtigungen von Neugeborenen sind". Die Lebensschutzorganisation wünschte sich deshalb eine Nennung der "relevanten, spezialisierten Beratungsstellen" im Mutter-Kind-Pass. "Dann können werdende Eltern für sich überlegen, welches Angebot sie in Anspruch nehmen wollen", so Kronthaler.
Als "völlig unverständlich" bezeichnete es Kronthaler, "warum verpflichtend auf Pränataldiagnostik verwiesen wird, aber nicht auf professionelle, unabhängige Beratungsmöglichkeiten dazu". Sie forderte im Zusammenhang mit dem erweiterten Angebot von Pränataldiagnostik auch eine Hinweispflicht auf Beratung. Das könnte den Eltern eine "selbstbestimmte Entscheidung in diesem hoch komplexen und emotional so schwierigen Gebiet der Pränataldiagnostik" erleichtern.