Erzbischof Franz Lackner und ein Teil seines Visitationsteams.
Erzbischof Franz Lackner und ein Teil seines Visitationsteams.
Visitator wird mit Team wieder ab 25. Jänner in Kärnten sein, für Mitte Februar ist ein "Sprechtag" geplant.
Die Apostolische Visitation in der Diözese Gurk nimmt Fahrt auf: Nach einem Pressetermin, bei dem Erzbischof Franz Lackner am Montagvormittag, 14. Jänner 2019 in Klagenfurt sein Team und den Auftrag für die Visitation vorgestellt hatte, fand ein "offenes und wertschätzendes Gespräch mit den Mitgliedern des Gurker Domkapitels" statt. Das erklärte Heidi Zikulnig als Presseverantwortliche des Visitators am Montagabend im Interview mit "kathpress".
Im Zentrum des Gesprächs, an dem das gesamte Visitationsteam teilnahm, standen der "Visitationsauftrag und die weitere Vorgangsweise", so Zikulnig. Primäres Ziel sei ein "aufmerksames und umfassendes Hinhören". So betreffe die Visitation die Situation in der Diözese Gurk als Ganzes, wobei die Zeit von 2008 bis einschließlich der gegenwärtigen Sedisvakanz geprüft wird. Erzbischof Lackner habe festgehalten, dass sämtlich Unterlagen und Prüfberichte, die vom Diözesanadministrator und dem Domkapitel erarbeitet wurden, auch vom Visitationsteam aufgegriffen und berücksichtigt werden.
Was die Zeit seit Juli 2018 betrifft, so gehe es dabei um die Frage, ob innerhalb der Sedisvakanz das kirchenrechtliche Neuerungsverbot gemäß Kanon 428 des Kirchengesetzbuches (CIC) eingehalten wurde. "Während der Sedisvakanz darf nichts verändert werden", hält dazu das Kirchenrecht fest. Damit ist es einem Diözesanadministrator "untersagt, irgend etwas zu tun, was eine Beeinträchtigung der Diözese oder der bischöflichen Rechte mit sich bringen könnte", heißt es dazu im CIC.
Zur Arbeitsweise sei zwischen dem Visitator und dem Domkapitel besprochen werden, dass neben der Auswertung bereits vorhandener Unterlagen auch Gespräche mit allen maßgeblichen Personen und Amtsträgern geplant seien. Dazu wird Erzbischof Lackner mit seinem Team wieder am 25. und 26. Jänner in Kärnten anwesend sein, so Zikulnig. Für Mitte Februar sei überdies ein "Sprechtag mit dem Apostolischen Visitator" in Kärnten geplant. Schließlich sei vereinbart worden, dass das Domkapitel nach Abschluss der Visitation Einsicht in den Abschlussbericht und die Möglichkeit zu einer Stellungnahme erhalten werde. Das Gespräch mit dem Domkapitel endete geistlich mit dem "Hemma-Gebet" (Gotteslob Nr. 701), das Papst Johannes Paul II. 1988 am Grab der hl. Hemma in Gurk gebetet hat.
Als ein "konstruktives und faires Gespräch auf Augenhöhe" bezeichnete Diözesanadministrator Guggenberger die erste Begegnung des Domkapitels mit dem Visitationsteam am Montagabend gegenüber der Austria Presseagentur (APA). Die Rechte und Pflichten des Diözesanadministrators würden auch während der Visitation uneingeschränkt aufrecht bleiben wie bisher, so Guggenberger zur APA. Weitere öffentliche Stellungnahmen werde es erst nach dem Abschluss der Apostolischen Visitation geben.