Die Wiener Piaristenpfarre Maria Treu feiert 2019 ihr 300-jähriges Bestehen.
Die Wiener Piaristenpfarre Maria Treu feiert 2019 ihr 300-jähriges Bestehen.
Festgottesdienst in Pfarre Maria Treu am 20. Jänner mit Kardinal Schönborn. Piaristen-Orden in 39 Ländern weltweit in Pfarrseelsorge und Bildung tätig.
Die Wiener Piaristenpfarre Maria Treu feiert 2019 ihr 300-jähriges Bestehen. Eröffnet werden die Jubiläumsfeierlichkeiten am Sonntag, 20. Jänner 2019, mit einer Festmesse um 9.30 Uhr, zu der sich auch Kardinal Christoph Schönborn angesagt hat. Der Wiener Erzbischof wird dem Gottesdienst in der weltweit ältesten bestehenden Piaristenpfarre vorstehen.
"Die Pfarre ist eng mit den Menschen im 8. Bezirk verbunden. Umso schöner ist es, wenn wir gemeinsam unseren Glauben und unsere Verbundenheit mit Gott feiern können", so Pfarrer P. Paul Nejman im Vorfeld des Gottesdienstes in einer Aussendung des Ordens.
Auch der Generaldelegierte der Piaristen in Österreich, P. Jean de Dieu Tagne, machte auf die Bedeutung der Feierlichkeiten zu Beginn des Jahres 2019 aufmerksam: "Maria Treu ist eine der wichtigsten Piaristen-Niederlassungen weltweit. Dem Orden ist es ein zentrales Anliegen die Lehren des Ordensgründers Joseph Calasanz unter die Menschen zu bringen. Wir wollen als Orden in Liebe, Friede und Freude wachsen."
Die Piaristen wurden vom Hl. Joseph Calasanz (1557-1648) gegründet. Sein erstes Anliegen war es, armen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Calasanz eröffnete schon 1597 in einem Armenviertel in Rom die erste kostenfreie Schule. Aus seinem Verein frommer Männer zum Unterricht armer Kinder entstand 1617 der Piaristenorden, der 1621 von Papst Gregor XV. als Ordensgemeinschaft bestätigt wurde.
Der Orden konnte bald auch in Österreich Fuß fassen: 1657 stiftete der Horner Stadtherr Ferdinand Graf Kurz ein Piaristengymnasium, 1697 durften die Piaristen eine Niederlassung (Kollegium, Kirche und Schule) vor den Toren Wiens errichten. Nach 1773 übernahmen die Piaristen Schulen des aufgehobenen Jesuitenordens, so auch das Jesuitengymnasium in Krems. Mit dem Erlass des Reichvolksschulgesetzes 1869 wurden Piaristenschulen säkularisiert: 1870 wurde das Wiener, 1871 das Kremser, 1872 das Horner Piaristengymnasium verstaatlicht.
Aus der 1697 gegründeten Niederlassung der Piaristen (damals noch vor den Toren Wiens) entstand 1719 die Piaristenpfarre Maria Treu. Sie ist damit die weltweit erste und älteste bestehende Piaristenpfarre. Die Kirche Maria Treu mit ihrer Zweiturmfassade, eingerahmt von Kollegium und Volksschule einerseits und dem öffentlichen Piaristengymnasium, Pfarrzentrum und Kindergarten andererseits, bildet heute den religiösen Mittelpunkt des Pfarrgebietes. Im vierten Wiener Gemeindebezirk gibt es mit der mittlerweile zur "Pfarre zur Frohen Botschaft" gehörenden Teilgemeinde St. Thekla und der Piaristenvolksschule ein weiteres geistliches und schulisches Zentrum des Ordens.
Der Piaristen-Orden ist weltweit in 39 Ländern tätig und führt drei Universitäten und 197 Schulen, die von über 131.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden. Darüber hinaus sind den Piaristen 128 Pfarren anvertraut. Derzeit sind weltweit 1.328 Patres als Priester und Lehrer tätig. Das Ordenszentrum (Generalat) befindet sich in Rom.
Die österreichische Provinz ist innerhalb des Ordens als Generaldelegation eingerichtet. Den Kommunitäten in Wien (Maria Treu und St. Thekla) und Horn-Krems gehören derzeit 13 Patres und Novizen an. Generaldelegierter (Ordensoberer für Österreich) ist P. Jean de Dieu Tagne.