Begegnung im Hauptbahnhof: Sr. Josefa (2. v. re.) ist seit drei Jahren immer dabei.
Begegnung im Hauptbahnhof: Sr. Josefa (2. v. re.) ist seit drei Jahren immer dabei.
Der „Raum der Stille“ am geschäftigen Wiener Hauptbahnhof ist ein Ort des Innehaltens. Ein Kernteam der Jüngergemeinschaft lädt zwei Mal pro Monat zu einem besonderen Termin ein.
Seit Oktober 2014 gibt es im Wiener Hauptbahnhof einen „Raum der Stille“, eine 100 Quadratmeter große Kapelle, die die Erzdiözese Wien (Kategoriale Seelsorge) angemietet hat.
Der Raum setzt einen Gegenakzent zum Trubel der eilenden Reisenden und lädt zum Innehalten ein. Die Kategoriale Seelsorge unserer Erzdiözese verwirklicht mit diesem „Raum“ die Bitte von Papst Franziskus, in der Stadt neue Orte zu finden, um Menschen zu begegnen: im „Raum der Stille“ von 7 bis 20 Uhr.
„Seit ca. drei Jahren lädt zwei Mal im Monat ein Kernteam der Jüngergemeinschaft mit fünf Personen und bis zu zwölf weiteren missionarischen Mitarbeitern die Vorbeikommenden ein, in diesem Raum zur Ruhe zu kommen“, erzählt Sr. Josefa von der Jüngergemeinschaft dem SONNTAG. Sie ist fast immer dabei.
„Veranstalter ist die Jüngergemeinschaft, es beteiligt sich aber auch die Legion Mariens. Das Team besteht aus ein bis zwei Priestern, einem Musikteam aus ein bis zwei Personen, weiteren aktiven Missionaren und Gebetsmissionaren, die vor Ort beten.“ Initiator und Leiter der Aktion ist der Kalasantiner P. Peter Lier.
Warum sie das gerne macht? „Es ist eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die nicht mehr zur Kirche kommen. Menschen allen Alters, verschiedenster Nationen und Religionen nehmen die Einladung an“, sagt Sr. Josefa: „Inmitten einer Gebetsatmosphäre können sie die Gegenwart Gottes spüren und erfahren sehr oft eine direkte Berührung durch Jesus beim priesterlichen Segen. Tränen sind da nicht selten. Nachdem die Herzen dann offen sind, ergeben sich beim Verlassen des Raumes oft sehr gute, tiefe Gespräche, in denen man auf die persönliche Situation des Einzelnen eingehen kann. Viele nehmen dann auch gerne ein Büchlein mit nach Hause.“
Ihre Tipps, wie man auf die Menschen zugeht? Sr. Josefa: „Freundlich und offen auf die Menschen zugehen, bevor man sie anspricht. Der Mensch muss immer im Mittelpunkt stehen, nicht die Aktion. Eine Sprache sprechen, die die Menschen verstehen, also keine kirchlichen Insider-Worte verwenden. Und vor allem zuhören können.“
Raum der Stille im Hauptbahnhof Wien
Am Hauptbahnhof 1/UG2.104/MF-G
1100 Wien
T +43 (1) 515 52-3877
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at