Kardinal Tagle und Caritaspräsident Landau.
Kardinal Tagle und Caritaspräsident Landau.
Gottesdienst aus Anlass der Konferenz des Weltcaritas-Dachverbands im Wiener Stephansdom. Kardinal Tagle ist seit 2011 Erzbischof der philippinischen Hauptstadt und einer der bekanntesten Kardinäle Asiens.
Der Erzbischof von Manila und Weltcaritas-Präsident, Kardinal Luis Antonio Tagle, hat am Mittwochabend, 27. März 2019 mit Bischöfen und Caritas-Seelsorgern aus aller Welt sowie mit der Wiener philippinischen Community einen Gottesdienst im Stephansdom gefeiert. Unter den Konzelebranten war auch Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau. Anlass war die Konferenz des Weltcaritas-Dachverbands CI (Caritas Internationalis), die aktuell in Wien stattfindet. Vorbereitet wird dabei die CI-Jahresversammlung im kommenden Mai im Vatikan. Bei diesem Anlass wird auch Papst Franziskus eine Ansprache halten.
In seiner Predigt im Stephansdom, die Kardinal Tagle zum Teil in Englisch und zum Teil in der philippinischen Landessprache Tagalog hielt, sagte der Weltcaritas-Präsident, dass es im Christentum um konkrete Taten der Nächstenliebe gehe. Wo Liebe - und dies bedeute das lateinische Wort Caritas - konkret werde, dort werde auch ein Vorgeschmack des verheißenen Reiches Gottes spürbar. "Durch die Liebe und das Leben nach den Geboten wird die Welt und wird die Menschheit gerechter", so Tagle.
Gott zeige sich in den Armen und den Geringsten der Welt. Sein Plan sei es, alle zur Fülle des Lebens zu führen. Durch das Sakrament der Eucharistie - sie müsse selbst als Ausdruck der Liebe verstanden werden -, durch die Gemeinschaft und die Nächstenliebe gebe es im Herzen der Kirche ein Wachsen von Solidarität, Mitverantwortung, Respekt und Wissen um das gemeinsame Ziel, betonte der Kardinal.
Kardinal Tagle ist seit 2011 Erzbischof der philippinischen Hauptstadt und einer der international bekanntesten Kardinäle Asiens. 2015 war er während der Philippinen-Reise von Franziskus Gastgeber des Papstes, im gleichen Jahr wurde er als Nachfolger des Lateinamerikaners Oscar Rodriguez Maradiaga von an die Spitze des Weltcaritas-Dachverbands gewählt. Der Präsident von Caritas Internationalis hat vor allem repräsentative Aufgaben. Er ist internationales Sprachrohr der Caritasverbände.
In dem 1951 gegründeten Dachverband sind heute 165 eigenständige nationale Caritasverbände und katholische Wohlfahrtsorganisationen zusammengeschlossen. Aufgabe von Caritas Internationalis ist vor allem die Koordinierung von Hilfsaktionen und Entwicklungsprogrammen auf weltkirchlicher Ebene.
Der Vatikan hat in dem Dachverband weitgehende Mitspracherechte und muss die gewählte Leitung bestätigen. Das eigene Budget ist vergleichsweise gering und liegt bei etwa fünf Millionen Euro.