Bei St. Stephan denken wir heute an den gotischen Dom, der sich vor uns in den Himmel streckt. Doch die Geschichte dieses Gotteshauses beginnt viel früher, macht der Ankündigungstext neugierig auf die Doku auf ORF III.
Bei St. Stephan denken wir heute an den gotischen Dom, der sich vor uns in den Himmel streckt. Doch die Geschichte dieses Gotteshauses beginnt viel früher, macht der Ankündigungstext neugierig auf die Doku auf ORF III.
Bereits fünfter Teil der Dokureihe wird am Ostermontag auf ORF III gesendet. Verantwortliche kündigen Fortsetzung an.
Kein Ostern ohne eine neue Dokumentation über den Wiener Stephansdom auf ORF III: Dieses ungeschriebene Gesetzt löst der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch heuer mit der neuen Fernsehproduktion "Der Dom, der Halbmond und die Kreuzritter - Babenbergs Visionen für St. Stephan" ein und legt damit die bereits fünfte Doku über das Wahrzeichen Wiens und ganz Österreichs vor. Sendetermin der Dokumentation ist Ostermontag, 22. April, um 20.15 Uhr auf ORF III. Regie führten Wolfgang Niedermair und Manfred Corrine. Der Film entstand u.a. in Zusammenarbeit mit dem Verein "Unser Stephansdom".
Der Stephansdom berührt und es gibt über ihn noch viel zu erzählen - so lautete der Grundtenor bei der Präsentation des Films am Montagabend, 8. April 2019 in Wien. Pläne gibt es schon: So ließen der Obmann des Vereins "Unser Stephansdom", Günter Geyer, und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verlauten, dass zwei weiter Produktionen in Planungen seien.
Bereits im Werden ist ein Film über die Riesenorgel im Stephansdom, die derzeit gänzlich erneuert wird. Die größte Orgel Österreich soll im nächsten Jahr zu Ostern erstmals erklingen - die Arbeiten daran werden bereits jetzt filmisch begleitet. Kommen soll auch eine Doku mit dem Arbeitstitel "Der Dom und die Wiener". So unterstrich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig vor zahlreichen Vertretern aus Kirche, ORF, und Gesellschaft die Bedeutung des Stephansdoms für Wien, aber auch für alle Bundesländer. "Kein Bild löst größere Emotionen aus als der brennende Stephansdom", erinnerte Ludwig an die Schicksalsstunden der Kathedrale im April 1945 nach Ende der Kämpfe um Wien.
Weil in der aktuellen Dokumentation die kriegerische Zeit der Kreuzzüge und ihre zumindest indirekten Auswirkungen auf den Stephansdom thematisiert werden, schlug der Wiener Landeshauptmann eine Brücke zur Gegenwart. Er sei der katholischen Kirche "unendlich dankbar", dass der Dom heute ein Symbol für den Frieden sei. Die Kirche gehe heute einen ganz anderen Weg als in der Vergangenheit, wo sie für politische Zwecke missbraucht worden sei. Es sei das bleibende Verdienst der Kardinäle Franz König und Christoph Schönborn, dass Brücken zum Islam und anderen Religionen geschlagen wurden. Der geplante "Campus der Religionen" in Wien-Aspern werde von der katholischen Kirche maßgeblich unterstützt und fördere so das Miteinander der Religionen in Wien, so Ludwig.
Zentrales Thema des fünften Teiles der ORF III-Dokureihe ist die Errichtung einer für Wien damals viel zu großen romanischen Pfarrkirche zu St. Stephan vor den Toren der Stadt. Verständlich wird der Kirchenbau durch die Politik des aufstrebenden Herrschergeschlecht der Babenberger, die mit der imposanten Stephanskirche die Grundlage für eine spätere Diözesanerhebung Wiens schaffen wollten. So spannt auch die Dokumentation einen geschichtlichen Bogen von den Babenbergerherzögen Heinrich II. ("Jasomirgott") bis zu Friedrich II. ("der Streitbare"), mit dem das Herrschergeschlecht schließlich ausstarb.
Verwoben mit der Geschichte der Babenberger ist im Film die Zeit der Kreuzzüge und ihre Auswirkungen auf Wien und die Stephanskirche. Der damit verbundene geistige Austausch zwischen Orient und Okzident hinterließ auch architektonische Spuren an der späteren Domkirche. Weil Wien auf der Route der Kreuzfahrer lag, konnten die Stadt und die Babenberger wirtschaftlich profitieren. Das äußerte sich auch im großzügigen Bau der Stephanskirche, die als Mittelpunkt der mittelalterlichen Stadterweiterung geplant war.
Der Dom könne als "Ökumene der Kulturen" beschrieben werden, sagte der Wiener Dompropst Ernst Pucher in der Diskussion nach der Präsentation des Films. "Man war verbunden über Grenzen hinweg und hat Schönes übernommen. Das kann man am Dom sehen."
Der Stephansdom aber auch andere christliche Andachtsorte stehen im Zentrum eines fünfteiligen "ORF III Themenmontags" am Ostermontag, dem 22. April. Um 20 Uhr äußern sich prominente Persönlichkeiten und die Spitzen der österreichischen Politik über das Verhältnis der Wiener Bevölkerung zu St. Stephan. Anschließend folgt die Premiere der ORF-III-Neuproduktion "Der Dom, der Halbmond und die Kreuzritter - Babenbergs Visionen für St. Stephan" (20.15 Uhr). Danach präsentiert Karl Hohenlohe ein anderes beutendes Wahrzeichen der Bundeshauptstadt: "Die Wiener Karlskirche" (21.00 Uhr). Zum Abschluss des Abends geht es zu zwei ehrwürdigen österreichischen Stiften: "Heiligenkreuz - Ein Stift im Wienerwald" (21.50 Uhr) und "Klosterneuburg - Ein Stift an der Donau" (22.40 Uhr).