Weinviertelakademie: Nachdenken über das Christsein von morgen
Weinviertelakademie: Nachdenken über das Christsein von morgen
Wie wird das Christsein im Weinviertel und Marchfeld in 50 Jahren aussehen? Bei der 30. Weinviertelakademie gab es hoffnungsfrohe Antworten.
Vor 50 Jahren – 1969 – wurde die Erzdiözese Wien in drei Vikariate gegliedert, um die Seelsorge menschennäher gestalten zu können. Anlässlich der 50 Jahr-Feiern luden die Katholische Aktion und das Bildungshaus Großrußbach am 4. April zur 30. Weinviertelakademie ins Bildungshaus ein, um einen Blick auf die kommenden 50 Jahre zu werfen.
„Die Kirche muss mit beiden Lungenflügeln atmen, mit dem Gottesdienst und mit dem Menschendienst, mit Liturgie und mit Caritas“, betonte der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock. Er erinnerte an die „stark gewachsene PfarrCaritas“ in der Erzdiözese Wien mit tausenden Ehrenamtlichen.
Mission, so Pock, habe auch mit dem Hingehen zu jenen Menschen zu tun, „die am Rand leben“.
Der Pastoraltheologe verwies in seinen Ermutigungen auf das Beispiel der frühen Kirche in der Apostelgeschichte. „Es braucht die richtigen Leute, wir brauchen nicht alles allein zu machen und wir brauchen den Mut, etwas auch anders zu machen“, unterstrich Pock.
Er appellierte, die eigenen Pfingsterfahrungen nicht zu unterschätzen: „Wo ist meine Begeisterung, wofür brennt mein Herz?“
Bei der Podiumsdiskussion erinnerte die langjährige Sekretärin von Kardinal Franz König, Annemarie Fenzl, an den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Diözesansynode (1969-1971). Kardinal König habe mit der Errichtung der drei Vikariate im Jahr 1969 tragfähige Weichen für die Zukunft der Seelsorge gestellt. Königs Sorge galt immer auch den „Fernstehenden“.
Weihbischof und Bischofsvikar Stephan Turnovszky nannte die „Bedürfnisse und Sehnsüchte“ der jungen Menschen nach „Gemeinschaft, Geborgenheit, Liebe, Frieden“. Hier habe die Kirche in der Begleitung der jungen Menschen viel anzubieten, oft genüge schon „ein offenes Ohr“ für diese Sehnsüchte.
Turnovszky appellierte auch, die „ganze Liturgie“ mit ihrer Vielfalt zu sehen, und nicht gleich jede Feier mit einer hl. Messe zu verbinden. Für „Quereinsteiger“ wie auch für „Glaubensanfänger“ brauche es eigene und passende liturgische Feiern.
Cäcilia Kaltenböck, langjährige stellvertretende Vorsitzende des pastoralen Vikariatsrates, appellierte bei der Podiumsdiskussion, „aufeinander zuzugehen und Interesse am anderen aufzubringen“. Sie erinnerte an die vielen ausgebildeten Ehrenamtlichen im Vikariat, die seit Jahrzehnten aus dem Leben der Kirche im Weinviertel nicht mehr wegzudenken sind.
Pastoraltheologe Pock forderte dazu auf, Ausschau zu halten nach „den Freuden, Sorgen und Ängsten der Menschen“ und appellierte, „auf die Fragen der Menschen“ zu achten.
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