Paulus hat Menschen gefördert, begleitet, er war ihr Mentor, er hat Menschen befähigt und sie bevollmächtigt. Was er eingebracht hat, hat er an andere weitergegeben und das Gute gestärkt und sie dann in die Selbständigkeit entlassen.“
Paulus hat Menschen gefördert, begleitet, er war ihr Mentor, er hat Menschen befähigt und sie bevollmächtigt. Was er eingebracht hat, hat er an andere weitergegeben und das Gute gestärkt und sie dann in die Selbständigkeit entlassen.“
„Leadership – von Paulus lernen“: Dazu lädt die Stabstelle APG 2.1. am 17. Mai nach Wien ein.
Was „Leadership“ konkret meint, will der SONNTAG von Andrea Geiger („Stabstelle APG 2.1“) wissen. „Es gibt keinen wirklich passenden deutschen Begriff“, sagt Geiger: „Leiten oder Führen sind sperrige Begriffe. Leadership meint den dynamischen Prozess, Leitung so zu verstehen, um für andere fruchtbar zu sein, um etwas für andere zu tun.
Leadership tendiert in Richtung Verantwortung und Sorge tragen für andere.“ Paulus nennt im Epheser-Brief (viertes Kapitel) eine Gruppe von Diensten: Lehrer, Hirten, Propheten, Evangelisten und Apostel.
„Das Wichtigste beim Thema Leitung ist, dass ich selber meine Stärken und Schwächen kenne. Dann kann ich auch für andere Verantwortung und Sorge tragen“, sagt Geiger: „Wenn ich meine Schwächen und Stärken kenne, dann weiß ich auch, welcher Grundtypus ich bin. Bin ich eher Hirte? Oder Prophet? Oder Lehrer?“
Was dann, wenn ein bestimmter Dienst in einer Gemeinde fehlt? „Es ist entscheidend, nach diesen fünf Diensten Ausschau zu halten. Was ist, wenn ein Typus übermächtig ist oder wenn ein Dienst gar fehlt?“, betont Geiger:
„Wenn der Dienst des Hirten übermächtig ist, dann droht eine Pfarre, eine Gemeinde, eine Gruppe, zur Kuschelgruppe zu werden. Wenn der Dienst des Hirten fehlt, dann haben wir das Problem, dass niemand da ist, der für den inneren Zusammenhalt sorgt und den Blick dafür hat, was einzelne brauchen, damit sie das, was sie können, zur Entfaltung bringen können.“
Wie beispielsweise der Dienst des „Evangelisten“ heutzutage aussieht?
„Der Evangelist ist als Grundtypus die Plaudertasche, ein Kommunikator. Den kann man überall hinstellen, und er wird sich mit allen unterhalten. Am Ende einer Zugfahrt beispielsweise weiß er, wie es jedem geht und womit sich jeder beschäftigt“, weiß Geiger: „Der Evangelist hält immer Ausschau nach Menschen, die noch nicht da sind, er bringt Leute herein.“
Und der Dienst des Propheten? „Der Prophet weiß einerseits um das Erbe, die Tradition, die Verheißung. Andererseits bemüht er sich um das Mission-Statement und dass wir in der Spur bleiben“, erklärt Geiger.
Was ein Apostel macht? „Der Apostel hält Ausschau nach neuen Ideen, er ist ein Stratege, einer, der neue Projekte aufreißt, der Neuland gewinnen will. Er kann andere begeistern und motivieren“, ist Geiger überzeugt.
Und der Lehrer? Geiger: „Er wird dafür sorgen, dass das Ganze auf einem guten theoretischen Fundament steht. Er verfügt über Information und Wissen, und er schaut, wie man dieses an alle weitergeben kann.“
Was diese Dienste für den Aufbau von Kleingruppen oder Gemeinden bedeuten? „Schlussendlich brauchen wir immer das Zusammenspiel und die Balance von genau diesen fünf Grundtypen.
Wenn ein Dienst fehlt, dann fehlt genau die Stärke dieses Dienstes“, unterstreicht Geiger: „Wenn die fünf Dienste gut zusammenwirken, wird immer Wachstum passieren. Viele Gemeinden, die wachsen, haben diesen Blick auf diese Dienste. Gefährlich wird es, wenn einer glaubt, alles allein machen zu müssen.“
Was an Paulus bis heute beim Thema „Gemeinde“ fasziniert? „Paulus hat selbst immer nur eine gewisse Zeit in einer Gemeinde gelebt. Er hat überall Menschen ausfindig gemacht, die das Potential haben, für andere zu sorgen“, sagt Geiger: „Diese Menschen hat er gefördert, begleitet, er war ihr Mentor, er hat Menschen befähigt, sie bevollmächtigt. Was er eingebracht hat, hat er an andere weitergegeben und das Gute gestärkt und sie dann in die Selbständigkeit entlassen.“
Paulus habe „immer einen Zweiten mit sich gehabt, als Lernenden, als Auszubildenden und er hatte „eine unglaubliche Menschenkenntnis“. „Paulus dürfte keine Angst vor Menschen gehabt haben“, unterstreicht Geiger: „In seinen Briefen finden wir das Thema Freiheit, losgelöst von Abhängigkeiten, und das Thema Angst. Leitung darf keine Angst haben.“
Von Paulus lernen
„Leadership - von Paulus lernen ... von wachsenden Teams und Gruppen“:
Freitag, 17. Mai, 15.30 bis 20.30 Uhr
im Sr. Restituta-Saal,
Stephansplatz 6/1. Stiege/DG,
1010 Wien.
Tel.: 01-51552-3595,
Mail: apg2.1@edw.or.at
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