Wenn ein rotes Elektrofahrzeug vor der Tür parkt, wissen die Menschen gleich, dass es Simon Dörflinger ist. Trotz körperlicher Beeinträchtigung klopft er in Gablitz an die Türen und sammelt seit über 20 Jahren für Menschen in Not.
Wenn ein rotes Elektrofahrzeug vor der Tür parkt, wissen die Menschen gleich, dass es Simon Dörflinger ist. Trotz körperlicher Beeinträchtigung klopft er in Gablitz an die Türen und sammelt seit über 20 Jahren für Menschen in Not.
150.000 Menschen gelten in Niederösterreich als armutsgefährdet.
In Niederösterreich gelten rund 150.000 Menschen als armutsgefährdet. Darauf hat Caritas-Präsident Michael Landau beim Auftakt der Caritas-Haussammlung in Gablitz am Mittwoch, 5. Juni 2019 hingewiesen.
Es seien Menschen, "die vielleicht in derselben Straße oder im selben Ort wohnen", deren Armut aber häufig unsichtbar bleibe, so Landau. 4.500 Freiwillige aus den Pfarren sind bis 15. Juli in ganz Niederösterreich unterwegs und sammeln Spenden und werden bei mehr als 100.000 Haushalten vorstellig. "Jeder Euro kommt Menschen in Niederösterreich zu Gute", betonte Landau, der die größte Solidaritätsaktion in Niederösterreich als "ein nachdrückliches Zeichen gelebter Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe" bezeichnete.
Besonders von Armut betroffen seien "Seniorinnen und Senioren mit Mindestpension, Alleinerzieherinnen, kinderreiche Familien, Menschen mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung", erklärte Landau. So sollen sich 2018 in Niederösterreich allein im Gebiet der Erzdiözese Wien mehr als 3000 Menschen hilfesuchend an die Caritas gewandt haben. Vielen bleibe zu wenig Geld für das Nötigste, wie Heizmaterial, Kleidung oder Reparaturen, so Landau. Die Spenden der Haussammlung seien darum eine "echte Überlebenshilfe".
Der Caritas-Präsident würdigte in diesem Zusammenhang besonders das Engagement der rund 900 Pfarren in Niederösterreich. Diese seien ein "Kraftwerke der Nächstenliebe und der Solidarität" sowie "Nahversorger für die Seele", denn armutsbetroffene Menschen würden sich auch immer wieder an Pfarren wenden, "um über die Runden zu kommen".
Landau strich auch das ehrenamtliche Engagement der Haussammler hervor, das im Sinne von Papst Franziskus und einer Kirche stehe, die an die "Ränder der Gesellschaft und des Lebens" hinausgehe. Manche Helfer würden sich sogar trotz körperlicher Beeinträchtigung für die Caritas und Menschen in Not engagieren, so Landau und verwies auf Simon Döerflinger, der seit 20 Jahren im Zuge der Haussammlung Spenden sammle.
Das Engagement der Sammler, die in diesem Jahr unter dem Motto "Niederösterreichinnen und Niederösterreicher in Not. Wir helfen." unterwegs sind, ermöglicht es der Caritas, zahlreichen Menschen in Niederösterreich zu helfen. Die Unterstützung reicht von psychosozialer Beratung über finanzielle Nothilfen, bis hin zur Lernunterstützung für Schüler, Projekte für langzeitarbeitslose Menschen, Beratungs- und Therapiestunden in Familienzentren, Beschäftigungstherapien für Menschen mit Behinderung oder Hospizarbeit am Ende des Lebens.
Spendenkonto; Raiffeisenbank St. Pölten; IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000; BIC: RLNWATWWOBG; Online-Spenden unter www.caritas-stpoelten.at möglich.