"Wir müssen diesen Schatz - die Freiwilligenarbeit - in Österreich schützen, aber auch hegen", sagt Caritas-Präsident Michael Landau (1. von links).
"Wir müssen diesen Schatz - die Freiwilligenarbeit - in Österreich schützen, aber auch hegen", sagt Caritas-Präsident Michael Landau (1. von links).
"Das zivile Engagement ist der Kitt unserer Gesellschaft", sagt Caritas-Präsident Michael Landau.
Caritas-Präsident Michael Landau hat an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft appelliert, Freiwilligenarbeit österreichweit stärker zu fördern. Schließlich sei das zivile Engagement der "Kitt unserer Gesellschaft", sagte der Caritas-Präsident am Donnerstag, 13. Juni 2019, bei einem Pressegespräch in Wien. "Ich bin überzeugt, wir müssen uns um dieses geballte Potenzial an Unterstützung kümmern. Wir müssen diesen Schatz - die Freiwilligenarbeit - in Österreich schützen, aber auch hegen." Mehr als drei Millionen Menschen in Österreich engagieren sich laut Caritas freiwillig.
Eine gute Zukunft für möglichst alle Menschen in Österreich sei nur erreichbar, wenn sowohl der Staat, als auch die Zivilgesellschaft und engagierte Unternehmen ihren Beitrag leisteten. "Es geht uns miteinander gut in Österreich und gerade deshalb dürfen wir auf jene nicht vergessen, die nicht wissen, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen oder wie sie den Ausflug ihres Kindes am Ende des Schuljahres bezahlen sollen."
Die Caritas greift an 1.600 Schauplätzen in ganz Österreich Menschen unter die Arme. "Das gelingt vor allem deshalb so gut, weil uns dabei 50.000 freiwillige Mitarbeiter unterstützen", so Landau. Freiwillige Helfer seien nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil der gesamten Caritas-Arbeit, sondern auch eine wichtige Stütze für ein gutes Miteinander in Österreich.
Damit Freiwilligenarbeit in Zukunft noch besser gelingt, brauche es auch Sicht der Caritas eine Reihe von Maßnahmen: Erstens gehe es darum, das Ansehen von Freiwilligenarbeit zu steigen. Wichtig sei es auch, die strukturellen Grundlagen für Freiwilligenarbeit zu verbessern. Und drittens dürfe freiwilligen Mitarbeitern keine ökonomischen Nachteile erwachsen.
Aber auch junge Menschen engagieren sich: 25.000 Kinder und Jugendliche haben heuer etwa bei der Aktion "LaufWunder" mitgemacht und viele junge Erwachsene sind spontan zur Mahnwache am Ring "Gegen das Vergessen" gekommen und liegen damit am Puls der Zeit, wie Zukunftsforscherin Christiane Varga betonte. Denn allen Prognosen zum Trotz, laute das Motto der Zukunft "Vom Ich zum Wir". Jeder Trend habe einen Gegentrend: und die immer stärker werdende Individualisierung in den vergangenen Jahren habe nun das Verlangen nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit wieder gestärkt, so Varga.
Diesen Trend zum Miteinander bestätigte auch Hildegard Aichberger, Kommunikationsleiterin der Caritas in Österreich: "Die Arbeit der Caritas ist für den Zusammenhalt in Österreich unverzichtbar. Aber allein sind wir nicht stark genug, wir brauchen die Mithilfe von Freiwilligen, die unsere Werte teilen - im Internet und im realen Leben." Das Internet gewinne zunehmend an Bedeutung bei der Meinungsbildung und dürfe im Sinne eines positiven Miteinanders nicht außer Acht gelassen werden. (Infos: www.caritas-freiwillig.at)