Begegnung mit Kardinal Schönborn in der Pfarre Unterheiligenstadt.
Begegnung mit Kardinal Schönborn in der Pfarre Unterheiligenstadt.
Es sei ihm eine große Freude, den maronitischen Christen die Grüße ihres Patriarchen, Kardinal Bechara Boutros Rai, überbringen zu können, den er in Fatima getroffen hatte.
Für die Treue der orientalischen Christen zum Glauben an Christus dankte Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag, 8. September 2019 bei einem Festgottesdienst mit der Wiener maronitischen Gemeinde in der Kirche Unterheiligenstadt.
Kardinal Schönborn sagte bei dem auf Arabisch und Deutsch gefeierten Gottesdienst, er wolle den Christen im Nahen Osten - "wo das Christentum entstanden ist" - Dank sagen, dass sie "den Glauben weitergetragen haben und ihm treu geblieben sind". Es sei ihm eine große Freude, den maronitischen Christen die Grüße ihres Patriarchen, Kardinal Bechara Boutros Rai, überbringen zu können, den er vor 14 Tagen beim Familienfest in Fatima getroffen hatte.
Der Wiener Erzbischof berichtete den nahöstlichen Christen, dass auf seinem Schreibtisch eine kleine Statue Unserer Lieben Frau vom Libanon (Notre-Dame-du-Liban) steht, ein Abbild der gewaltigen Marienstatue im libanesischen Harissa. Immer wenn er auf diese kleine Statue schaue, werde ihm die schwierige Situation der Menschen im Libanon bewusst, aber zugleich wachse die Gewissheit, dass Maria über den Libanon und seine Menschen wacht.
Am Sonntag war das Fest Mariä Geburt zu feiern, an dem im maronitischen Ritus jene Evangelienstelle zu verlesen ist, in der Jesus, der von zahlreichen Zuhörern umgeben ist, seine Mutter eher brüsk zurückweist. Kardinal Schönborn erläuterte den eigentlichen Sinn dieser auf erste Hinhören frappierenden Evangelienstelle: Jesus mache klar, dass Familie nicht nur die leiblich Anverwandten bedeutet, sondern alle Menschen, "die das Wort Gottes hören und es tun". Diese Familie habe keine Grenzen, sie sei offen für alle, "alle gehören dazu, nicht nur die Bewohner des Nahen Ostens oder Europas". Freilich werde auch deutlich gesagt, dass der Jünger, der "zur Familie" gehören wolle, auch bereit sein müsse, Jesus nachzufolgen und sein Kreuz auf sich zu nehmen. Gerade im Nahen Osten hätten viele Menschen diese Erfahrung gemacht und Verfolgung erlitten, weil sie "zur Familie Jesu" gehören wollen, erinnerte der Wiener Erzbischof. Sie hätten für ihre Familienzugehörigkeit einen "hohen Preis an Verfolgung und Leid" bezahlt.