Die Caritas pocht mit Nachdruck darauf, das Thema Pflege zu einem Schwerpunkt im nächsten Regierungsprogramm zu machen: "Wir brauchen rasch ein Pflegekraft-Paket", unterstrich Caritas-Präsident Michael Landau.
Die Caritas pocht mit Nachdruck darauf, das Thema Pflege zu einem Schwerpunkt im nächsten Regierungsprogramm zu machen: "Wir brauchen rasch ein Pflegekraft-Paket", unterstrich Caritas-Präsident Michael Landau.
Kampagnen-Start "Nächstenliebe deinen Job". Thema Pflege sollte Schwerpunkt in nächstem Regierungsprogramm sein.
Die Caritas pocht mit Nachdruck darauf, das Thema Pflege zu einem Schwerpunkt im nächsten Regierungsprogramm zu machen: "Wir brauchen rasch ein Pflegekraft-Paket", unterstrich Caritas-Präsident Michael Landau in einer Presseaussendung am Dienstag, 1. Oktober 2019 diese Forderung.
Hintergrund ist der aktuelle und akute Mangel an Fachkräften für die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen und der gleichzeitige Start der Caritas-Kampagne "Nächstenliebe deinen Job". Eine Pflegereform müsse die bestmöglichen Unterstützung pflegender Angehöriger ebenso im Blick haben wie die Stärkung und Attraktivierung des Pflegeberufs an sich.
Die Dringlichkeit einer Pflege-Reform ist bereits gegeben: So rechnet das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg pflegebedürftiger Menschen von derzeit 450.000 auf 750.000 Menschen. In Folge würden mehr als 50.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt, so die Caritas mit Verweis auf die demographische Entwicklung. Die Caritas ist als Mitgliedsorganisation der Bundesgemeinschaft "freie Wohlfahrt" derzeit auch Mitveranstalterin des von Mittwoch bis Donnerstag in Wien stattfindenden Pflegekongresses, bei dem 1.000 Experten die Zukunft der Pflege diskutieren.
Aus Sicht der Caritas müssen auch die Rahmenbedingungen für Pflegeberufe deutlich verbessert werden. "Das wäre eine nachhaltige und sinnvolle Investition in die Zukunftstauglichkeit unserer Gesellschaft", zeigte sich Landau überzeugt. Als konkrete Maßnahmen schlug der Caritas-Präsident die Verbesserung der Gehälter von mobilen Pflegekräften, eine Ausbildungsgarantie für künftige Pflegekräfte, eine Abschaffung der Ausbildungskosten sowie neue Ausbildungswege vor. Die Caritas leiste bereits einen Beitrag, in dem sie etwa ab 2020 an der Berufsbildenden Höheren Schule in Gaming/Niederösterreich erstmals in Österreich eine Pflegeausbildung mit Matura anbietet. Darüber hinaus brauche es Supervisionszeiten und Fallbesprechungszeiten als fixe Bestandteile für qualitätsvolle Arbeit für Pflegemitarbeiter.
Aus Sicht der Caritas müssten aber auch pflegende Angehörige besser unterstützt werden. "Denn sie sind der größte Pflegedienst des Landes", so Landau. Dafür seien mehrere Schritte notwendig, so etwa flächendeckende Entlastungsangebote oder die Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen selbst, durch Kurzzeitpflege, die Stärkung des mobilen Bereichs oder die Erleichterung des Zugangs zu Pflegeangeboten, etwa via e-card.
Auch wenn der Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und Pflegeteilzeit oder die Anpassung des Pflegegeldes bereits beschlossen wurde, müsse die Arbeit am Gesamtkonzept weitergehen, forderte Landau. "Darüber hinaus wäre aber auch eine umfassende Reform des Pflegegeldes und eine Modernisierung der Einstufungslogik dringend erforderlich."