Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 17,6 Millionen Euro für Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion der Jungschar gespendet.
Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 17,6 Millionen Euro für Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion der Jungschar gespendet.
Im Vorjahr in ganz Österreich 17,6 Millionen Euro für Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion gespendet. Fokus auf Slum mit 700.000 Menschen in Nairobi.
Auch heuer werden zwischen 27. Dezember und 6. Jänner österreichweit wieder rund 85.000 Sternsinger aus etwa 3.000 Pfarren singend unterwegs sein - allein in Oberösterreich sind es mehr als 16.000 Mädchen und Buben sowie erwachsene Begleiter. Das kündigten Vertreter der Katholischen Jungschar der Diözese Linz bei einer Pressekonferenz am Dienstag im OÖ. Presseclub an. Die ersungenen Spenden ermöglichen in mehr als 500 Projekten in 19 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika Hilfe zur Selbsthilfe. Aktuelles Schwerpunktland ist Kenia, wo mit Hilfe der Spenden die Lebensbedingungen der Slum-Bewohner verbessert werden sollen.
Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 17,6 Millionen Euro für Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion der Jungschar gespendet; Oberösterreich war Spitzenreiter mit rund 3,5 Millionen Euro. Seit Beginn der Sternsingeraktion 1954 kamen mehr als 450 Millionen Euro zusammen, die jährlich in mehr als 500 Projekte investiert werden.
Die Schwerpunkte der Projekte liegen bei u.a. Bildung, Landwirtschaft bis hin zu Menschenrechten. Manche ermöglichen Kindern und Jugendlichen einen Schulbesuch oder eine Ausbildung, "damit sie den Teufelskreis der Armut durchbrechen können", erläuterte Jungschar-Mitarbeiterin Mayella Gabmann. Andere Projekte unterstützen Kleinbauern bei der Sicherung ihrer Lebensgrundlage - im Kampf gegen Naturkatastrophen oder im Widerstand gegen Großkonzerne. "Ebenso wichtig ist uns die Stärkung der Zivilgesellschaft und die Durchsetzung der Menschenrechte", so Gabmann. Die Projekte würden meist über einen längeren Zeitraum unterstützt, denn: "Armutsbekämpfung braucht einen langen Atem."
Die Dreikönigsaktion (DKA), das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, arbeitet mit Organisationen vor Ort zusammen und sorgt für den kompetenten Einsatz der Spendengelder. Die Finanzen werden jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfern kontrolliert. Das "Spendengütesiegel" garantiert Transparenz und objektive Sicherheit bei der Spendenabwicklung.
Am Beispiel von Projekten im riesigen Mukuru-Slum in Kenia - dem diesjährigen Schwerpunktland der Sternsingeraktion - wurde beim Pressegespräch in Linz die geleistete Hilfe veranschaulicht: Rund 60 Prozent der vier Millionen Einwohner Nairobis leben abseits der Tourismusströme in Slums - 700.000 Menschen sind es im Fall Mukuru. Die Hütten böten kaum Schutz gegen Hitze und Regen, teilte die DKA mit. Fehlende Toiletten, Kanalisation und Müllbeseitigung würden Krankheiten verursachen, es fehle an Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Jobs.
60.000 Kinder leben in Nairobi auf der Straße, ohne ausreichend zu essen, ohne Unterstützung durch ihre Familien. Ein Schulbesuch und eine Ausbildung, um ihre zukünftige Existenz zu sichern, bleibt für viele ein unerfüllter Traum. Viele überleben nur, indem sie betteln, Schuhe putzen oder Müll sammeln. Die beiden Sternsingerprojekte MPC (Mukuru Promotion Centre) und MSDP (Mukuru Slums Development Projects) befähigen Kinder, Jugendliche und Eltern dazu, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Dazu zählt auch die Versorgung mit Nahrung oder medizinische Betreuung. Zudem erhalten Kinder mit Behinderungen eine therapeutische Behandlung.
Im Sozialzentrum von MSDP sind Kinder und Jugendliche untergebracht, die von ihrem Leben auf der Straße traumatisiert sind. Die fürsorgliche Betreuung, Unterstützung bei Schulbesuch und Trainings sowie kindgemäße Freizeitgestaltung seien laut DKA Schritte in eine gute Zukunft. Die Schulausbildung positiv abzuschließen sei unverzichtbar, um Armut zu besiegen. Danach erfolgt eine Berufsausbildung, z.B. in einer Schneiderei oder der Gastronomie. Auch bei der Jobsuche oder bei Kleinkrediten wird unterstützt.
Bei der Social-Media-Aktion "Türtaggen-Advent-Kalender" öffnet sich von 1. Dezember bis zum 6. Jänner jeden Tag ein virtuelles Türchen. Die Katholische Jungschar lädt die Sternsinger und deren Fangemeinden auf Facebook, Instagram und auf www.sternsingen.at ein, sich gemeinsam auf den Weg zu machen "und hinter die verschiedensten Türen und ihre Geschichten zu schauen".
Wer mitmachen will, kann ein Bild oder ein kurzes Handyvideo auf Facebook oder Instagram posten und dieses mit #türauf, #stern20 und #sternsingen "taggen" - auf Deutsch: "mit einem Etikett versehen"; dabei werden Inhalte mit Zusatz-Infos wie bestimmten Schlagwörtern oder Zuordnung von Personen versehen. Es sollen laut Jungschar die "Lieblingstüren" und die Gesichter und Geschichten dahinter gezeigt werden, z. B. "Meine Großmutter wohnt dahinter", "Die Familie macht uns Sternsingern immer auf" oder "Da gibt's das beste Schnitzel im ganzen Ort".
Zusätzlich zu den Hausbesuchen in den Pfarren kündigte die Jungschar einen besonderen Termin an: Am 30. Dezember sind Sternsinger aus ganz Österreich, unter ihnen eine oberösterreichische Delegation aus Hagenberg, bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg zu Gast.
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar