Weihbischof und Bischofsvikar Stephan Turnovszky mit den Gebetskärtchen und dem Behelf für die „Große Novene 2020“, erstellt vom Fachausschuss Liturgie des Nord-Vikariats.
Weihbischof und Bischofsvikar Stephan Turnovszky mit den Gebetskärtchen und dem Behelf für die „Große Novene 2020“, erstellt vom Fachausschuss Liturgie des Nord-Vikariats.
Weihbischof Stephan Turnovszky, Bischofsvikar für das Nord-Vikariat, lädt das Weinviertel und Marchfeld ein, sich zumindest einmal im Monat dieser Gebetsinitiative anzuschließen. Idealerweise bei den marianisch geprägten Festen des Kirchenjahres.
Kurz erklärt ist eine Novene ein Gebet über neun Tage, meistens mit einem besonderen Anliegen und zu einer besonderen Zeit gehalten“, sagt Weihbischof und Bischofsvikar Stephan Turnovszky zum SONNTAG: „Die bekannteste Novene ist beispielsweise das Gebet zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten mit der Bitte um den Heiligen Geist.“
Turnovszky: „Wir haben jetzt im Vikariat Unter dem Manhartsberg eine große Novene vor und werden sie über neun Monate halten, neun Monate, die natürlich auch eine Anspielung auf die neun Monate einer Schwangerschaft sind.“
Der Hintergrund dieser „Großen Novene 2020“? „Ich habe den Eindruck, dass wir vor großen Herausforderungen stehen und deshalb auch einer besonderen Gebetsinitiative bedürfen. Da ich in meinem Leben oft die Macht der Fürsprache Marias, der Mutter Jesu, erfahren habe und auf sie vertraue, habe ich eine marianische Gebetsinitiative vorgeschlagen“, unterstreicht Weihbischof Turnovszky.
An welche Herausforderungen der Bischofsvikar dabei besonders denkt? „Ich denke an den herannahenden Bischofswechsel für unsere Erzdiözese und an unsere Pfarren, die durch den Entwicklungsprozess und die Bildung größerer Einheiten herausgefordert sind“, zählt Turnovszky auf: „Viele Gemeinden kämpfen mit einem Schwund der Glaubenspraxis und leiden darunter, wie schwierig es ist, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Die Zukunft unseres Bildungshauses Großrußbach ist noch immer ungewiss.
Massive gesellschaftliche Umbrüche wirken verunsichernd, Armut und Kriege drängen Millionen zu Migration. Die voranschreitende Zerstörung der Schöpfung löst große Sorgen aus. Und das menschliche Leben selbst ist an seinem Beginn und Ende auch in unserem Land gefährdet.“
Daher regte Turnovszky an, im Nord-Vikariat eine „große marianische Novene“ zu beten: „Damit sind nicht neun Tage gemeint, sondern neun Monate, in denen wir uns mit unseren großen Anliegen verstärkt unter die Fürsprache Marias stellen und mit ihr Gott um Hilfe bitten.
Die neun Monate, in denen ihre Mutter mit Maria schwanger war, scheinen mir ein guter Zeitraum dafür zu sein.“ Daher lädt der Bischofsvikar ein, sich von Mariä Empfängnis, dem 8. Dezember 2019, bis zu Mariä Geburt, am 8. September 2020, diesem Gebet anzuschließen.
Wie kann das praktisch geschehen? „Wir haben für jeden der neun Monate ein Gebetsanliegen formuliert. In erster Linie sind Runden, Gruppen und Familien eingeladen, sich mittels des Behelfes (auf dem die neun Anliegen ersichtlich sind) am Gebet zu beteiligen.
Der Behelf bietet eine Anregung für eine Gebetszeit, in deren Mitte die Betrachtung einer Bibelstelle steht, die zum jeweiligen Gebetsanliegen ausgewählt wurde“, sagt Turnovszky.
Weiters gibt es Gebetskärtchen in Scheckkartenformat. „Dieses Gebet haben wir im Vikariat bereits 2015 verwendet. Es findet sich in den Gebetsbehelfen abgedruckt, die Kärtchen sind zum Mitnehmen für unterwegs und zum Auflegen in der Kirche gedacht“, unterstreicht der Bischofsvikar. Und weiters: „Die Große Novene soll mit Hilfe der Gebetskärtchen auch gemeinsam beim Gottesdienst in der Kirche gebetet werden.
Eine geeignete Form könnte sein, dass das Gebetsanliegen vorgestellt und in den Fürbitten ausgesprochen wird. Das Gebet auf den Kärtchen soll dann gemeinsam z.B. vor dem Schlussgebet oder Schlusssegen gebetet werden.“
Der Bischofsvikar bittet darum, dass das Beten der „Großen Novene 2020“ zu besonderen Festen und Anlässen mit marianischem Bezug geschieht, zumindest einmal im Monat.
Es sollte jedenfalls an folgenden Tagen gebetet werden:
8. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
1. Jänner: Hochfest der Gottesmutter Maria
2. Februar: Fest Darstellung des Herrn (2020 ein Sonntag)
25. März: Hochfest Verkündigung des Herrn
Mai – bei jeder Maiandacht
1. Juni: Pfingstmontag – Maria, Mutter der Kirche
2. Juli: Fest Mariä Heimsuchung
15. August: Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel
8. September: Fest Mariä Geburt
Darüber hinaus sind nach Belieben auch noch andere Tage mit marianischem Bezug denkbar wie:
29. Dezember: Fest der Heiligen Familie
19. März und 1. Mai: Hl. Josef
Die 9 Tage der Pfingstnovene
Die marianischen Gedenktage wie z. B.
Unsere Liebe Frau von Loreto (10. Dezember),
Lourdes (11. Februar) oder
Fatima (13. Mai).
Mehr zum Thema: Vikariatsbüro (01/51552-3235) oder www.vikariatnord.at
8. Dezember:
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
Weiss anstatt violett als Messfarbe:
Während weltweit am 8. Dezember der 2. Adventsonntag (Mess-Farbe Violett) begangen wird, wird in Österreich heuer am 8. Dezember das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Mess-Farbe Weiß) gefeiert.
Was genau wird am 8. Dezember gefeiert?
Die Kurzform „Maria Empfängnis“ ist leicht irreführend. Manche meinen etwa, es geht um die Empfängnis Jesu durch Maria. Sie vermuten, diese Empfängnis werde „unbefleckt“ genannt, weil es eine jungfräuliche Empfängnis war, ohne Zutun eines Mannes, „empfangen vom Heiligen Geist“.
Klarheit schafft erst der vollständige Titel „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Hinter dem Fest „Mariä Empfängnis“ steht also die Überzeugung, dass Maria frei von jeder Sünde ist, auch von der Erbsünde.
Das unterscheidet sie von allen anderen Menschen und soll ihre einzigartige Nähe zu Gott zum Ausdruck bringen. Papst Pius IX. erhob diesen Glaubenssatz am 8. Dezember 1854 in den Rang eines Dogmas.
Neun Monate vor Maria Geburt (8. September) feiert unsere Kirche also am 8. Dezember den Lebensanfang Marias.
Der 8. Dezember und Österreich:
Kaiser Ferdinand III. legte 1645 das Gelübde ab, das Fest Maria Empfängnis in seinen Territorien einzuführen und auf einem zentralen Platz Wiens eine Mariensäule zu errichten. 1647 wurde Maria zur „Schutzfrau Österreichs“ proklamiert, das Fest Maria Empfängnis wurde als öffentlicher Feiertag eingeführt.
Nachdem die Nationalsozialisten den Feiertag abgeschafft hatten, wurde er 1955 dank einer Unterschriftenaktion, an der sich 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher beteiligten, wieder eingeführt.
Das Hochfest „Mariä Empfängnis“ ist in Österreich, Italien und einigen anderen Ländern gesetzlicher Feiertag.
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