Prof. Prokschi an der Spitze der Ökumenekommission.
Prof. Prokschi an der Spitze der Ökumenekommission.
Unter dem Vorsitz von Prof. Prokschi setzen sich 20 Priester, Diakone, Ordensleute und Laien für die Umsetzung der ökumenischen Impulse auf Wiener Diözesanebene ein.
Die Wiener Diözesankommission für ökumenische Fragen hat sich vor Kurzem unter dem Vorsitz des "Pro Oriente"-Vizepräsidenten und Domdekans em.Prof. Rudolf Prokschi neu konstituiert. Der Kommission gehören insgesamt 20 Personen, Priester, Diakone, Ordensleute und Laien an. Alle wichtigen Bereiche der Diözese sind vertreten, u.a. von der Katholischen Jugend über die Theologische Fakultät und die Priesterseminare bis zu den Territorialvikariaten, den Orden, dem Schulamt und der Caritas. .
Prof. Prokschi hat mit 1. Jänner 2020 auch das Amt des Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) übernommen. In einem auf der ÖRKÖ-Website (www.oekumene.at) veröffentlichten Interview hatte er sich u.a. dafür ausgesprochen, dass das Anliegen der Ökumene in den nächsten Jahren innerhalb der einzelnen Kirchen mehr in die Breite gehen müsse. "Ökumene ist nichts nur für einige Spezialisten. Ökumene gehört zum Grundauftrag der Kirche. Ihre Glaubwürdigkeit hängt davon ab", so Prokschi in dem Interview wörtlich. Diesem Anliegen solle auch die Wiener Ökumene-Diözesanmommission nun verstärkt dienen.
Bei der konstituierenden Vollversammlung wurde laut einem Bericht des Pro Oriente-Informationsdienstes u.a. über "Eheschließung und Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepaare", ökumenische Ausbildung und Zusammenarbeit in pastoralen Bereichen (wie etwa der Krankenhaus-Seelsorge), ökumenische Gottesdienste im Schulbereich, das Verhältnis zu katholischen "Movimenti" (Erneuerungsbewegungen) und freikirchlichen Initiativen und die Mitveranstaltung eines alljährlichen ökumenischen Symposions auf Wiener Boden beraten.
Die Wiener Ökumene-Kommission wurde ursprünglich in der Zeit von Kardinal Franz König 1965 begründet, um das Ökumenismus-Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils auf diözesaner Ebene zu implementieren. Dementsprechend ist es Aufgabe der Kommission, "auf der Grundlage der kirchlichen Dekrete alle ökumenischen Einzelinitiativen zu koordinieren, für diesbezügliche richtunggebende Entscheidungen auf diözesaner Ebene ein sachkundiges Votum abzugeben und selbst Maßnahmen vorzuschlagen, die helfen, die Einheit unter allen Christen wiederherzustellen". Alle Fragen in diesem Zusammenhang sollen "ausschließlich von der Diözesankommission für ökumenische Fragen geprüft" und dann vom Vorsitzenden der Kommission dem Wiener Erzbischof zur Entscheidung vorgelegt werden.
Bei der Umsetzung der ökumenischen Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) in der Erzdiözese Wien spielte die Diözesankommission für ökumenische Fragen, die lange Zeit von der legendären "Mutter der Ökumene", Sr. Christine Gleixner, geleitet wurde, eine wichtige Rolle. Prof. Prokschi möchte an diese Tradition der Diözesankommission anknüpfen und sie zeitgemäß neu definieren.