P.Hilal: "Ohne Zögern müssen wir auch nur den kleinsten Schimmer von Freundschaft mit den Nachbarn ausfindig machen."
P.Hilal: "Ohne Zögern müssen wir auch nur den kleinsten Schimmer von Freundschaft mit den Nachbarn ausfindig machen."
P. Ziad Hilal in "Tiroler Sonntag": Anwesenheit der Jesuiten in zerstörter syrischer Stadt Homs ist "Zeichen, dass der Frieden wiederkehren wird und wir ohne Zögern daran arbeiten".
Homs war ein beliebtes Reiseziel von Touristen, nun liegt noch immer ein Viertel der syrischen Stadt in Trümmern. Trotz Zerstörung gebe es Zeichen für Versöhnung und die Kinder hätten "ihr Lachen noch nicht verloren", so der Jesuit Ziad Hilal in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des "Tiroler Sonntag". Hilal koordiniert seit Beginn des Kriegs in Syrien 2011 Hilfsaktionen, aktuell in Homs, wo er das "Pädagogische Zentrum zur Erziehung von Kindern zu Frieden und Versöhnung" gegründet hat. Der ehemalige Direktor des "Jesuit Refugee Service" bewertete die Anwesenheit des Ordens in der ehemals umkämpften Stadt als "Zeichen, dass der Frieden wiederkehren wird und wir ohne Zögern daran arbeiten".
Der Krieg sei zwar noch nicht zu Ende, so Hilal, "aber man darf keine Zeit verlieren, sondern man muss schon jetzt das Wunder der Versöhnung und der Zukunft leben". Hilal weiter: "Ohne Zögern müssen wir auch nur den kleinsten Schimmer von Freundschaft mit den Nachbarn ausfindig machen." Die Jesuiten blieben in Homs, "um friedlich zu widerstehen". Als Beispiele nannte Hilal Ordensfrauen und - männer, die trotz Alter Nahrung, Medikamente oder Kleidung verteilen.
Die "harte Realität des Krieges" treffe aber besonders die Kinder; so gebe es noch immer "pfeifende Kugel, ständig Explosionen und eine tiefe Angst". Trotzdem existiere selbst in einem "infernalischen Krieg" das "Wunderbare" und Positive, meinte der Jesuit im Interview, das ursprünglich in "La Croix - Croire" erschienen ist. So hätten die Kinder noch ihren "kindlichen Schalk" erhalten. "Das Wunder ist überall, aber es drängt sich nicht auf", so der Jesuit.
Aktuell ist von Ziad Hilal das Buch "Homs, l'esperance obstinee" (dt. "Homs, eine unzerstörbare Hoffnung") im Verlag Bayard erschienen. Hilals Bücher sind nur in französischer Sprache erhältlich.