Konkret forderte der KFÖ etwa eine Kinderkostenstudie. "Wir wissen bis heute nicht evidenzbasiert, wie hoch die Ausgaben der Eltern für ihre Kinder sind", heißt es in dem Papier.
Konkret forderte der KFÖ etwa eine Kinderkostenstudie. "Wir wissen bis heute nicht evidenzbasiert, wie hoch die Ausgaben der Eltern für ihre Kinder sind", heißt es in dem Papier.
Größte überparteiliche Familienorganisation richtet in "Familienpolitik Konkret" 76 Ideen für gerechtere Familienpolitik an die Politik.
Die Verdoppelung des Schulstartgeldes, Unterhaltssicherung für jedes Kind, eine Mehrwertsteuersenkung auf Windeln, das Recht des Kindes auch auf Großeltern im Fall der Trennung der Eltern sowie eine viel höhere Wertschätzung der familiären Betreuungsarbeit - das ist nur ein Auszug aus dem neuen Forderungskatalog des Katholischen Familienverbands Österreich (KFÖ) unter dem Titel "Familienpolitik Konkret". Die größte überparteiliche Familienorganisation präsentierte ihr neues Forderungsprogramm mit "76 Ideen und Maßnahmen für eine familienfreundliche Gesellschaft und Politik" am Freitag in einer Aussendung.
Konkret forderte der KFÖ etwa eine Kinderkostenstudie. "Wir wissen bis heute nicht evidenzbasiert, wie hoch die Ausgaben der Eltern für ihre Kinder sind", heißt es in dem Papier. Sachorientierte Politik brauche aber empirische Grundlagen, anhand derer politische Optionen geprüft und diskutiert werden können. Bei den angenommenen Kosten, die Familien für ihre Kinder aufwenden müssen, fehlten diese; es wird - so die Kritik des Familienverbands - mit Regelbedarfsätzen operiert, die auf eine Erhebung aus dem Jahr 1964 zurückgehen. Eine Studie, die die aktuellen direkten und indirekten Kinderkosten erhebt, sei längst überfällig.
Der Verband forderte außerdem den Ausbau bei der "frühen Hilfe". Denn eine sichere Bindung zwischen Eltern und Kind lege den Grundstein für ein gutes Aufwachsen. Um insbesondere werdende Eltern sowie Familien mit Kleinkindern aus sozial schwierigen Verhältnissen so früh wie möglich und umfassend bei der Aufgabe, ihre Kinder gut zu versorgen, unterstützen zu können, müsse das Angebot an "frühen Hilfen" flächendeckend ausgebaut werden.
Ein weiterer Punkt in dem KFÖ-Papier beschäftigt sich mit familiengerechtem und leistbarem Wohnen. Den Bedürfnissen von Familien und Kindern werde derzeit nicht ausreichend entsprochen. Vielfach seien bei Neubauten verpflichtende Garagenplätze vorgeschrieben, eine generelle Verpflichtung, geeignete und entsprechend ausgestattete Freiräume und Spielplätze, Kinderwagen-oder Fahrradabstellplätze zu schaffen, gebe es dagegen nicht. Um den Bedürfnissen von Familien, insbesondere Mehrkindfamilien, gerecht zu werden, brauche es eine familiengerechte Wohnumwelt und vor allem erschwingliche Wohnungen.
"Kardinal Franz König hat den Katholischen Familienverband gegründet, damit die Familien sich selbst für ihre Anliegen einsetzen und eine laute Stimme in der Politik sind", erinnerte Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes. Dieser Aufgabe sehe sich der Verband auch über 65 Jahre danach verpflichtet und werde sie auch in der aktuellen Legislaturperiode sorgfältig erfüllen.
Familienpolitisch sei in den letzten Jahren - durch die ÖVP-FPÖ-Koalition wie auch durch das "Spiel der freien Kräfte" im Nationalrat - viel erreicht worden, freute sich Trendl. Er sehe allerdings noch großes Potenzial für die aktuelle ÖVP-Grün-Regierung: "Egal ob es um Themen wie Altersarmut, Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung, steuerliche Entlastung der Eltern, die langjährig geforderte Kinderkostenstudie, die Wertanpassung der Familienbeihilfe oder das Bildungssystem geht, es gibt viel zu tun", sagte Trendl und kündigte gleich die Marschrichtung für das kommende Jahr an: "Wir bleiben auf jeden Fall dran am Thema Väterbeteiligung und werden einige Veranstaltungen speziell für diese Zielgruppe organisieren." Im Frühjahr stehe mit einer Enquete am 2. April in Linz das Thema Betreuung im Mittelpunkt.