„Cloud“ bezeichnet auch eine digitale Infrastruktur, d. h. einen Speicherplatz im Internet. Finden wir Gott auch in dieser Cloud?
„Cloud“ bezeichnet auch eine digitale Infrastruktur, d. h. einen Speicherplatz im Internet. Finden wir Gott auch in dieser Cloud?
Gott in allen Dingen finden, ist eine Maxime des hl. Ignatius von Loyola. Aber gilt das auch für den "virtuellen Raum"? Manchen bereitet das Unbehagen. Ein Grund mehr, sich dazu Gedanken zu machen.
Es gibt so viele Gottesbilder, wie es Menschen gibt. In vielen Kirchen sieht man Gott, den Vater, als einen älteren Herrn mit weißem Bart, der in den Wolken thront. Die „Cloud“ – das englische Wort für die Wolke – bedeutet inzwischen nicht nur die Sammlung der feinen Wassertröpfchen am Himmel über uns, sondern sie bezeichnet auch eine digitale Infrastruktur, d. h. einen Speicherplatz im Internet. Finden wir Gott in dieser Cloud?
Es scheint eher unwahrscheinlich zu sein, dass Gott sich auf einer digitalen Plattform befindet. Sicher dagegen ist, dass die unzählbaren Datenmengen im Internet auch etliche Filme, Audiodateien und Texte beinhalten, die uns Gott und die christliche Lehre näherbringen wollen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl kostenlos zugänglicher Videos zu christlichen Themen aufgelistet:
1. Die Serie „Katholisch für Anfänger“ umfasst inzwischen fast 60 Kurzfilme, die auf leicht zugängliche Weise und oft witzig einige Grundbegriffe des Christentums erklären: Wer war Jesus Christus?; Was heißt katholisch?; Was bedeutet beten?; Was ist die Fastenzeit? oder Was ist ein Kardinal? sind nur einige Themen, welche die Filme behandeln. Übrigens: Die Folgen sind auch für Kinder sehr gut geeignet.
2. Weitere „Basics“ des Christentums werden auf dem Youtube-Kanal „3 Minuten Katechismus“ erklärt. Diese Kurzfilme sind zwar anspruchsvoller, aber bieten eine breite Themenauswahl an.
3. Das Christentum bedeutet Einheit in der Vielfalt. Einige der vielen Facetten des christlichen Glaubens wurden und werden in TV-Beiträgen vorgestellt. Das ORF-Medienarchiv Christentum sammelt diese Beiträge und lässt die Internetbesucher in verschiedenen Kategorien schnuppern wie z. B.: Feste und Feiertage, Christen und Gesellschaft, Caritas und Diakonie, Päpste, Themen im Zeitwandeln, Theologie und Philosophie oder Ökumene und Dialog.
4. Was ist übrigens Ökumene? Dieser Frage geht die Wiener Stiftung Pro Oriente in „Kompendium Ökumene“ nach und stellt in sieben Filmen den Dialog der Kirchen vor.
5. Zum Wesen dieser Kirchen gehört aber, dass sie nicht nur miteinander reden, sondern sich auch um gesellschaftliche Probleme kümmern. Wie machen Sie das? Das erklärt Magdalena Holztrattner, Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe), in sieben kurzen Filmen in der Reihe „Die Katholische Soziallehre“.
6. Lust auf mehr? Auch der deutsche Fernsehsender ZDF stellt viele längere Dokumentationen ins Netz (leider sind nicht alle in Österreich aufrufbar).
7. Es kann zudem auch lohnend sein, sich in den Gängen der Videoabteilung der Webseite katholisch.de zu verirren.
In der häuslichen Isolation kann man vielleicht endlich Zeit und Muße finden, viele derartige Clouds näher zu erkunden. Eines darf man aber nicht vergessen: immer wieder hinausgehen – sobald wieder erlaubt ;-) – und die echten Wolken am Himmel prüfen.