Der Walviertler Pfarrer Frasl starb am 16. April 1945 im Alter von 47 Jahren an Flecktyphus und fand in einem Massengrab seine letzte Ruhestätte. Elf Tage später befreiten amerikanische Truppen das KZ Dachau.
Der Walviertler Pfarrer Frasl starb am 16. April 1945 im Alter von 47 Jahren an Flecktyphus und fand in einem Massengrab seine letzte Ruhestätte. Elf Tage später befreiten amerikanische Truppen das KZ Dachau.
Vor 75 Jahren verstarb Waldviertler Pfarrer im KZ Dachau, weil er sich freiwillig zur Pflege von typhuskranken Mithäftlingen gemeldet hatte.
Am 16. April 1945 - vor 75 Jahren - ist Richard Frasl im KZ Dachau an Typhus verstorben. Der Pfarrer der Walviertler Kleinstadt Groß-Siegharts hat sein Leben im freiwilligen Einsatz für typhuskranke Mithäftlinge verloren. Die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" hat in ihrer aktuellen Ausgabe an den Waldviertler Pfarrer erinnert.
Frasl, 1898 im Waldviertel geboren, wirkte seit 1923 als Kooperator und ab 1928 als Stadtpfarrer in Großsiegharts. Er war ein entschiedener Gegner der Nazis und machte aus seiner Ablehnung auch kein Hehl. Mehrmals wurde er ab 1938 verhaftet und verhört.
Als die junge Ehefrau des örtlichen Gemeindearztes und überzeugten Nationalsozialisten Gottfried Dunzendorfer 1942 starb und ein katholisches Begräbnis in Groß-Siegharts verlangt wurde, obwohl die Verstorbene aus der Kirche ausgetreten war, weigerte sich Pfarrer Frasl. Im Jänner 1943 wurde er schließlich in die Gestapo-Zentrale nach Znaim gebracht, nach Wien überstellt und schließlich ohne Gerichtsverhandlung und Urteil in das Konzentrationslager Dachau überstellt.
Ende 1944 meldeten sich einige inhaftierte Priester freiwillig zur Pflege typhuskranker Mithäftlinge im Lager: Von knapp 1.300 Geistlichen, waren es laut neuesten Forschungen 35 Priester, wie "Kirche bunt" berichtet. Einer davon war Richard Frasl.
Frasls Mithäftling Pfarrer Anton Burger berichtete später über Frasl und seinen Einsatz für Mithäftlinge: "Auch in den schwersten Zeiten in Dachau hatte er seine Schicksalsgefährten mit seinem unverwüstlichen Humor stets aufzurichten versucht, hatte er seine Pakete mit anderen geteilt und sich für die anderen geopfert, indem er sich freiwillig meldete zur Desinfektion der Wäsche und Kleider der am Fleckfieber verstorbenen Mithäftlinge."
Pfarrer Frasl starb am 16. April 1945 im Alter von 47 Jahren an Flecktyphus und fand in einem Massengrab seine letzte Ruhestätte. Elf Tage später befreiten amerikanische Truppen das KZ Dachau.