Kardinal Schönborn und Bischof Weber im Jahr 1998 zu dessen 30-jährigen Bischofsjubiläum.
Kardinal Schönborn und Bischof Weber im Jahr 1998 zu dessen 30-jährigen Bischofsjubiläum.
Wiener Kardinal über seinen Amtsvorgänger an der Spitze der Bischofskonferenz: Weber hat sich In kirchlich schwierigen 90er-Jahren als "weiser, kluger, ausgleichender und zugleich engagierter und mutiger Bischof bewiesen".
"Es war ein Glück für die Kirche in Österreich, dass Bischof Weber ab 1995 an ihrer Spitze stand." Mit diesen Worten über seinen Vorgänger im Amt als Vorsitzender der Bischofskonferenz würdigte Kardinal Christoph Schönborn den am Samstag, 23. Mai 2020, verstorbenen steirischen Langzeitbischof.
"Bischof Weber hat in der schweren Zeit nach der Causa Groer und dem 'Kirchenvolks-Begehren' die Kirche sehr gut geleitet", hielt Schönborn im Interview mit Kathpress fest. In den kirchlich schwierigen 90er-Jahren habe sich Weber immer als "ein weiser, kluger, ausgleichender und zugleich engagierter und mutiger Bischof bewiesen". Sein ganzes Geschick habe Bischof Weber dann im Rahmen des von ihm initiierten "Dialogs für Österreich" beweisen können und bei der damit verbundenen Delegiertenversammlung 1998 in Salzburg, "die er ausgezeichnet moderiert hat", so der Kardinal.
Erste persönliche Erfahrungen mit dem damaligen steirischen Bischof konnte Schönborn von 1973 bis 1975 sammeln, wo er als Studentenkaplan neben dem damaligen Studentenpfarrer Egon Kapellari in Graz gewirkt hatte. "Ich habe ihn schon damals als einen sehr menschennahen und beliebten Bischof erlebt". Bereits die Ernennung von Weber zum Bischof habe viel Zustimmung und Freude unter den sterischen Katholiken ausgelöst, erinnerte Schönborn. Zuvor hatte sich Weber als Pfarrer von St. Andre, in einem der "schwierigsten Viertel in Graz", bewährt und es dort "sehr gut gemacht".
Bischof Weber habe seine "pastorale Erfahrung, kerngesunde Frömmigkeit und Bodenständigkeit" besonders ausgezeichnet, so Schönborn weiter. "Ich war immer beeindruckt von der pastoralen Kreativität der steirischen Kirche mit ihrer gesunden Frömmigkeit und Verwurzelung im Volk, für die Bischof Weber stand".