Die Corona-Krise hat gezeigt, welche Kraft Solidarität und Zusammenhalt haben können.
Die Corona-Krise hat gezeigt, welche Kraft Solidarität und Zusammenhalt haben können.
Hilfswerk ruft zu Spenden auf, um Mobilität in den ärmsten Ländern der Welt zu ermöglichen.
Das kirchliche Hilfswerk "MIVA Austria" (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) bittet um Spenden für Fahrzeuge und Transportmittel für den Einsatz in Mission und Entwicklungshilfe. Die Unterstützung sei aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie in Ländern des globalen Südens nötiger denn je, appellierte Christine Parzer, Geschäftsführerin der MIVA, in einer Aussendung am Donnerstag: "Fahrzeuge mit medizinischer Ausstattung sind jetzt unabdingbar, um Erkrankte zu versorgen". Mit Hilfe der Spenden ermöglicht das Hilfswerk u.a. den Ankauf von Fahrzeugen, die nicht nur als Krankentransporte dienen, sondern auch dringend benötigte Hilfsgüter, wie Medikamente und Nahrungsmittel sowie medizinisches Personal, in die entlegensten Regionen Perus oder Ecuadors transportieren.
Auch Ärzte, Pflegekräfte oder Priester seien angesichts der Covid-19-Pandemie gefordert, für ihren Dienst mobil zu sein. Anders als in Österreich sei Mobilität in Ländern des globalen Südens ein äußerst wertvolles Gut, erläuterte Parzer. So liegen die einzelnen Dörfer oft mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt. Zudem gelten die Straßenverhältnisse als herausfordernd.
In Ecuador ermöglicht ein MIVA-Fahrzeug etwa die Verteilung von Nahrungsmittel in der Provinz Guayas. Diese gilt mit mehr als 70 Prozent der Corona-Infektionen als das am stärksten betroffene Gebiet Ecuadors, das selbst stark von der Pandemie getroffen wurde. Das Hilfswerk ist auch in Afrika tätig, wo es u.a. lokale Radiostationen - Radio Huruma in der Diözese Tanga in Tansania und Radio Pacis in der Diözese Arua in Uganda - fördert, die Aufklärungsarbeit über das Corona-Virus in den entlegensten Dörfern leisten.
Die Corona-Krise habe gezeigt "welche Kraft Solidarität und Zusammenhalt haben können. Jetzt müssen wir diese Solidarität auf die ärmsten und verletzlichsten Menschen dieser Welt ausdehnen", appellierte Parzer. Trotz Distanz zu Ländern des Südens und "gebotener Distanz zueinander, muss im Schatten der weltweiten Corona-Pandemie umso mehr denn je Nähe spürbar bleiben."
Nicht nur Autos
MIVA Austria hat ihren Sitz in Stadl-Paura in Oberösterreich. Neben dem typischen MIVA-Auto, einem an das Einsatzgebiet angepassten Geländewagen, stehen auch Lastfahrzeuge, PKWs, Motorräder bis hin zu Lasttieren, Booten oder landwirtschaftlichen Geräten auf der Liste. Mancherorts dienen die Fahrzeuge der Priester und geistlichen Schwestern vielen Menschen als einzig verfügbare Transportmöglichkeit, im Notfall auch als Krankenwagen.
Die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft finanzierte in den vergangenen 70 Jahren mit einer Gesamtleistungs-Summe von rund 160 Millionen Euro 40.465 Transportmittel. Jährlich werden zwischen 300 und 400 Fahrzeugprojekte unterstützt. Das größte und bekannteste MIVA-Spendenprojekt ist die alljährliche "Christophorus-Aktion" im Juli, bei der um einen Zehntel-Cent pro unfallfreiem Kilometer gebeten wird.
Die MIVA Austria wurde im Jahr 1949 gegründet und ist somit eines der ältesten Hilfswerke Österreichs. International ist die MIVA derzeit in 13 Ländern vertreten. (Info: www.miva.at; Spendenkonto: IBAN AT07 2032 0321 0060 0000)