Pater Leitgöb erinnerte in diesem Zusammenhang an den Wiener Diözesanpatron, den heiligen Klemens Maria Hofbauer (1751-1820), der aus der Grenzregion stammte und dessen 200. Todestages heuer gedacht wird.
Pater Leitgöb erinnerte in diesem Zusammenhang an den Wiener Diözesanpatron, den heiligen Klemens Maria Hofbauer (1751-1820), der aus der Grenzregion stammte und dessen 200. Todestages heuer gedacht wird.
Provinzvikar der Redemptoristen, P. Martin Leitgöb, lud zu besonderem Gottesdienst am "Grenztisch" im niederösterreichischen Mitterretzbach-Hnanice. P. Leitgöb: Weder Populismus noch Nationalismus oder ein Virus darf dazu führen, dass die Nationen wieder getrennt werden.
Ein ungewöhnliches Zeichen der Einheit hat am Pfingstmontag der Provinzvikar der Redemptoristen und Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Pfarrei Prag, Pater Martin Leitgöb, gesetzt: Er feierte unmittelbar an der österreichisch-tschechischen Grenze einen Gottesdienst - und zwar auf dem "Grenztisch" in Mitterretzbach-Hnanice. Der "Grenztisch" ist ein Kunstprojekt des österreichischen Künstlers Peter Klug, der die Gemeinden Retzbach auf österreichischer und Nanice auf tschechischer Seite verbindet. Die Grenze verläuft unmittelbar durch den Tisch hindurch.
Der Gottesdienst, der - wie P. Leitgöb betonte - "selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen stattfand", stand unter dem Motto "Grenzenlos trotz Grenzen". Der Einladung waren laut Leitgöb rund 50 Gläubige u.a. aus Wien, aber auch aus der Region beiderseits der Grenze gefolgt, darunter auch der frühere österreichische Botschafter in Prag, Ferdinand Trauttmansdorff.
In seiner Predigt erinnerte Leitgöb an die bewegte Geschichte der Grenze und das Ringen der Menschen um Frieden und Einheit. In den vergangenen Jahrzehnten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs seien grenzüberschreitende Nachbarschaft und Freundschaften gewachsen - dafür stehe u.a. der "Grenztisch". "Und deshalb erlauben wir niemandem, dass unsere Nationen wiederum getrennt werden. Wir erlauben das weder dem Populismus noch dem Nationalismus, weder einem Virus noch der Angst vor ihm. Wir erlauben das auch nicht der Sünde und dem Hochmut. Unsere Nachbarschaft ist stärker als das alles."
Zudem erinnerte Leitgöb in diesem Zusammenhang an den Wiener Diözesanpatron, den heiligen Klemens Maria Hofbauer (1751-1820), der aus der Grenzregion stammte und dessen 200. Todestages heuer gedacht wird. Hofbauer, der ebenfalls dem Redemptoristenorden angehörte, könne als Beispiel dafür dienen, wie gerade der Glaube dazu beitragen könne, Grenzen überschreiten bzw. mit Grenzen so zu leben, dass sie nicht trennen, sondern verbinden, betonte Leitgöb. Insofern sei Hofbauer ein "grenzüberschreitender Heiliger".
Der Grenzübergang Mitterretzbach-Hnanice ist nach Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen zwar bereits wieder geöffnet, nach Tschechien Einreisende müssen jedoch den Grund für ihre Einreise offenlegen und einen aktuellen, maximal vier Tage alten negativen Coronatest vorweisen können.