Mit den 'KlimaOasen' machen wir Sommerfrische in der Stadt niederschwellig und kostenfrei möglich", sagte Schwertner.
Mit den 'KlimaOasen' machen wir Sommerfrische in der Stadt niederschwellig und kostenfrei möglich", sagte Schwertner.
"Die 'KlimaOase' ist eine Antwort auf die Klimakrise. Obdachlose Menschen, aber auch Menschen, die einsam sind oder in schlechten Wohnverhältnissen leben, finden hier einen kühlen Rückzugsort", erläuterte Generalsekretär Klaus Schwertner.
Die Caritas der Erzdiözese Wien öffnet während der heißen Sommermonate "KlimaOasen". Gemeinsam mit Wiener Pfarren schafft die Hilfsorganisation damit ab sofort ein Angebot, das kühlende Örtlichkeiten für obdachlose und armutsbetroffene Menschen im heißen Großstadtsommer zur Verfügung stellt und bei dem verschiedene Gärten der involvierten Pfarren geöffnet und Bedürftige auch mit einfachen Mahlzeiten versorgt werden.
Beim Auftakt mit dabei war auch Vizebürgermeisterin und Klimaschutzstadträtin Birgit Hebein: "Klimapolitik ist für mich ohne Sozialpolitik undenkbar. Denn die Hitze betrifft uns alle, besonders aber Kinder und alte, chronisch kranke oder armutsbetroffene Menschen." Deshalb sei es ihr wichtig, den öffentlichen Raum gerechter zu verteilen, versicherte die Grünpolitikerin. Dazu gehörten Begegnungszonen, Baumpflanzungen und jene 'coolen Straßen', wo wir direkt vor der Haustür Orte der Begegnung zum Plaudern mit Schatten, Wasser und Bankerl schaffen. Hebein äußerte Freude, dass mit den "KlimaOasen" ein nächster wichtiger Schritt für mehr kühle Räume abseits der Hitzeinseln getan wird.
Aktuell sind sechs Pfarren in Wien beteiligt - Breitensee, Hütteldorf, Aspern-St. Martin, Canisius, Pfarre zum Göttlichen Wort, Hetzendorf - sowie vier zur Erzdiösese Wien gehördende Pfarren in Niederösterreich. Weitere sollen folgen, kündigte Schwertner an. Die Pfarren dienten in den Wintermonaten teilweise bereits als Wärmestuben und verlängerten das Angebot in der Corona-Krise. Das Projekt "KlimaOase" läuft bis September.
Studien belegten laut Caritas, dass Armut nach wie vor auch in Österreich das größte Gesundheitsrisiko ist: 43 Prozent der Menschen mit niedrigem Einkommen hätten ein chronisches Gesundheitsproblem, nur 33 Prozent der Menschen mit hohem Einkommen. Armutsbetroffene würden um durchschnittlich zehn Jahre früher als der Rest der Bevölkerung sterben, bei Wohnungslosen mache der Unterschied sogar 20 Jahre aus.
Aus der täglichen Arbeit der Caritas wisse man: "Wer von Armut betroffen ist, kann oft auch der Hitze in der Stadt weniger gut entgehen. Mit den 'KlimaOasen' machen wir Sommerfrische in der Stadt niederschwellig und kostenfrei möglich", sagte Schwertner.
35 pfarrliche Wärmestuben
Dass der Bedarf nach vergleichbaren Orten des Zusammenhalts groß ist, habe die Caritas zuletzt im vergangenen Winter und während des Corona-Lockdowns gespürt. Bis zu 35 pfarrliche Wärmestuben hatten seit Dezember in Wien offen, um Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben oder unter sozialer Isolation leiden, einen Rückzugsort zu bieten. Mehr als 14.000 Besuche wurden seit Dezember gezählt. Das Projekt wurde von 850 Freiwilligen betreut.
Schwertner kündigte an, dass es "KlimaOasen" über die heurige Pilotphase hinaus auch in den kommenden Jahren geben wird: "Der Bedarf ist da. Die Not ist konkret. Und die Wiener Pfarren beweisen einmal mehr, dass sie passgenaue Hilfe leisten." (Spendenkonto: BAWAG P.S.K.; IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004; Kennwort: Klimaoasen)