Während des Lockdowns wurden österreichweit über 80 Prozent der von der Caritas betreuten 2.100 SchülerInnen regelmäßig telefonisch unterstützt. Dieses Angebot hat ihren Wiedereinstieg in den Schulbetrieb deutlich erleichtert.
Während des Lockdowns wurden österreichweit über 80 Prozent der von der Caritas betreuten 2.100 SchülerInnen regelmäßig telefonisch unterstützt. Dieses Angebot hat ihren Wiedereinstieg in den Schulbetrieb deutlich erleichtert.
Caritas-Präsident: Bildung wird in Österreich stark vererbt. Es braucht Investitionen, damit sich Bildungsschere in Österreich nicht weiter öffnet.
Caritas-Präsident Michael Landau fordert mehr Unterstützung für Schüler aus benachteiligten Familien. Denn immer noch werde Bildung in Österreich stark vererbt. Es brauche Investitionen in diese "beste Armutsprävention", damit die Bildungsschere in Österreich nicht weiter auseinandergeht.
Welchen Lebensweg und welche Laufbahn jemand einschlägt, sei in Österreich stark vom Bildungsgrad der Eltern und der sozioökonomischen Situation der Familie bestimmt. "Benachteiligte Kinder erfahren im Schulsystem vielerorts nicht die notwendige Unterstützung, die es bräuchte, um ein höheres Bildungsniveau zu erlangen", bemängelte Landau.
Bildung senkt das Armutsrisiko
Ungefähr 70 Prozent der von der Caritas unterstützten Kinder geben an, ihre Lernaufgaben über das Handy, meist jenes der Eltern, erledigen zu müssen", sagte Landau. Oft würden Eltern solcher Schüler noch dazu in systemkritischen Berufen arbeiten und hätten daher nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre Kinder zu unterstützen.
Weitere Zahlen, mit denen die Caritas argumentiert: Während 30 Prozent der Armutsgefährdeten in Österreich nur einen Pflichtschulabschluss haben und 39 Prozent eine Lehre oder mittlere Schule absolvierten, ist der Anteil der Maturanten mit 15 Prozent vergleichsweise gering.
Es brauche zusätzliche Interventionen, damit die Bildungsschere in Österreich nicht weiter auseinandergeht, forderte Landau. "Kinder und Jugendliche müssen auch in den Ferien gut begleitet werden, damit sichergestellt wird, dass sie bis Herbst alle Rückstände aufgeholt haben, sodass der Regelbetrieb gut fortgeführt werden kann", betonte Landau.
Im Sommer bieten die Caritas-Lerncafés an österreichweit 54 Standorten Sommerprogramme an, um die Kinder bestmöglich auf das nächste Schuljahr vorzubereiten.
In zwei intensiven Auffrischungswochen wird der Lernstoff in allen Hauptfächern wiederholt, Lerndefizite werden ausgeglichen. Sommerschulen können laut Caritas zwar verhindern, dass Kinder weiter zurückfallen, "sie reichen aber nicht aus, um die Bildungsschere zu schließen".