Die Ikone Maria, Salus Poluli Romani (Heil des römischen Volkes) hat einen festen Platz in der Volksfrömmigkeit Roms und ist auch für Papst Franziskus ein wichtiger Bezugspunkt seit Beginn seines Pontifikats.
Die Ikone Maria, Salus Poluli Romani (Heil des römischen Volkes) hat einen festen Platz in der Volksfrömmigkeit Roms und ist auch für Papst Franziskus ein wichtiger Bezugspunkt seit Beginn seines Pontifikats.
Am 5. August feiert die Kirche den Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore auf dem römischen Esquilinhügel.
Wetterkapriolen Anfang August 352 sollen zum Bau der Marienkirche Santa Maria Maggiore in Rom geführt haben. Angesichts der Temperaturstürze in der ersten Augustwoche 2020, scheint das gar nicht (mehr) so unglaublich.
Der Legende nach erschien die Gottesmutter einem römischen Patrizierehepaar in der Nacht zum 5. August. Dabei versprach sie dem Ehepaar ein Kind, wenn sie an der Stelle, an der sie am nächsten Morgen Schnee fänden, ihr zu Ehren eine Kirche erbauten. In der gleichen Nacht hatte Papst Liberius eine ähnliche Vision: er solle auf dem Ort, wo er am Morgen Schee finde eine Basilika zu Ehren Marias errichten.
Als am Morgen des 5. August am römischen Esquilinhügel tatsächlich Schnee lag, soll Papst Liberius dort die Bassilika errichtet haben, die bis heute auch Basilica liberiana genannt wird. In der Volksfrömmigkeit trägt dieser Tag daher auch die Bezeichnung “Maria Schnee”. Zahlreiche Marienheiligtümer in aller Welt beziehen sich auf das hochsommerliche Schneewunder. Der Vorname Nives im Spanischen oder Snjezana im Kroatischen haben ebenfalls damit zu tun.
Die erste große Marienkirche
Die Existenz einer liberianischen Basilika konnte archäologisch allerdings nie bestätigt werden. Historisch gesichert ist, dass Papst Sixtus III. (432-440) am 5. August 432 die erste Kirche zu Ehren der Gottesggebärerin weihte.
Die Marienkirche steht wohl im Zusammenhang mit dem, ein Jahr zuvor in Ephesus von den die versammelten Konzilsvätern verabschiedeten Dogma. Dieses erklärte feierlich, dass Maria zurecht den Beinamen Theotòkos (Gottesgebärerin) trage.
Im Grund geht es bei dieser Lehrentscheidung um die Entfaltung des rechten Glaubens an Jesus Christus in den ersten großen Konzilien. Da Jesus Christus wahrer Mensch und wahrer Gott ist, muss Maria folgerichtig Gottesgebärerin oder Gottesmutter genannt werden.
Anders gesagt: Ziel guter, katholischer Marienverehrung ist der rechte Glaube an Jesus Christus. So gesehen, kommt dieser ersten großen Marienkirche Roms auch für die Rolle Marias und der Marienfrömmigkeit Bedeutung zu.
Salus Populi Romani
Die dem Hl. Lukas zugeschriebene Ikone die Muttergottes "unser Heil" oder “Heil des römischen Volkes” in der linken Seitenkapelle der Basilika ist seit spätestens dem 8. Jahrhundert Ziel für Römer und Pilger aus aller Welt. Papst Franziskus hat sie am Morgen nach seiner Wahl, noch vor dem offiziellen Ende des Konklaves aufgesucht. Seither pilgert er jeweils vor und nach jeder Reise zum Bild der “Salus Populi Romani” und hinterlässt dort zum Dank einen Strauß Blumen.
Alles geht um die Menschwerdung Gottes
Der Überlieferung nach befinden sich zudem unter dem Hauptaltar der Basilika die Reliquien der Krippe Jesu. In der Antike bis ins frühe Mittelalter feierte der Papst die erste Weihnachtsmesse, die sogenannte „Mette“ gewöhnlich in Santa Maria Maggiore. Die "Krippenreliquien"- so unzugänglich uns diese Überlieferung heute auch erscheinen mag - wollen auch die bevorzugte Stellung Marias bei der Menschwerdung Jesu unterstreichen. Im Zentrum ihrer Verehrung und darum auch im Zentrum der "liberianischen Basilika" steht damit die Menschwerdung Gottes.
Gemeinsam mit Sankt Johannes am Lateran, der Petersbasilika, der Basilika Sankt Paul vor den Mauern und der Basilika Sankt Laurentius vor den Mauern bildet Santa Maria Maggiore den Kreis der fünf römischen Patriarchalbasiliken. Bis vor wenigen Jahren war sie rein formell die Basilika des (nicht residierenden) lateinischen Patriarchen von Antiochia, dem ersten Bischofssitz des Hl. Petrus. Im Namen des Papstes steht ihr formell ein Kardinal als Erzpriester vor.