Heuer nehmen 130 Absolventen am Präsenz- und Fernkursangebot der Theologischen Kurse teil.
Heuer nehmen 130 Absolventen am Präsenz- und Fernkursangebot der Theologischen Kurse teil.
Festakt am 1. Oktober in der Wiener Donaucitykirche u.a. mit Bundespräsident a.D. Heinz Fischer und Uni Wien-Vizerektorin Christa Schnabl.
Unter dem Titel "80 Jahre und kein bisschen alt" wird am 1. Oktober ab 18.30 Uhr in der Wiener Donaucitykirche neben dem Wandel vor allem die Zukunft in den Blick der Wiener theologischen Kurse genommen.
1940 in schwierigen Zeiten gegründet, konnten zunächst am Kurs nur handverlesene politisch verlässliche Personen teilnehmen. Nach dem Krieg war bis in die 70er-Jahre für die Zulassung zum Kurs eine "Priesterliche Empfehlung" notwendig. Heute steht der "Theologische Kurs" in Form eines Präsenzkurses oder eines österreichweiten Fernkurses allen offen. Auch Muslime und Agnostiker haben den Kurs bereits absolviert, wie die Bildungseinrichtung in einer Aussendung am Mittwoch festhält.
Die Öffnung der Institution wird in der thematischen Ausrichtung ihrer Spezialkurse und der "Akademie am Dom" deutlich. In diesen beiden Programmschienen, in denen Expertinnen und Experten aus Theologie und anderen Wissenschaften mitwirken, geht es um die Reflexion von Lebens- und Glaubensfragen im Kontext von Theologie, Kirche, Religion, Wissenschaft, Politik und Kultur.
Die Beteiligung von Naturwissenschaftlern, Philosophinnen, Politikern, Linguistinnen, Künstlern, Vertreterinnen anderer Konfessionen und Religionen wird den ersten Teil der Jubiläumsfeier prägen. Ausgangspunkt dafür ist die biblische Weisung im 1. Petrusbrief (1 Petr 3,15), "jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt." Bleibender Grundauftrag der Theologischen Kurse sei daher "theologische Bildung für einen tragfähigen und gesprächsbereiten Glauben".
Dieser Aufforderung, die je eigene Hoffnung zu begründen, solle auch im Rahmen der 80-Jahr-Feier entsprochen werden, und zwar mit Beiträgen von Personen unterschiedlicher Weltanschauungen, Religionen und Konfessionen. Sprechen werden Amani Abiuajra (Philosophin und Muslima), Karoline Feyertag (Philosophin und Agnostikerin), Christine Hubka (evangelische Pfarrerin A. B. und Gefängnisseelsorgerin), Sr. Vassa Larin (Theologin und russisch-orthodoxe Nonne), Bhante Seelawansa (buddhistischer Mönch), Georg Semler (Meister vom Stuhl der Großloge Österreich) und Ruth Wodal (Sprachwissenschaftlerin und säkulare Jüdin).
Der zweite Teil der Jubiläumsfeier soll weitere "Außenperspektiven" eröffnen, heißt es in der Programmankündigung: Christa Schnabl, Vizerektorin der Universität Wien, wird die Bedeutung von Bildungseinrichtungen wie der "Theologischen Kurse" für die Universität skizzieren. Der "Standard"-Journalist Markus Rohrhofer beleuchtet die Rolle theologischer Bildung in der medialen Öffentlichkeit und Heinz Fischer, Bundespräsident a. D. und Präsident des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, wird aufzeigen, was theologische Bildung und eine Katholische Akademie leisten sollen. Das abschließende Podium geht der Frage nach, wohin sich die "Theologischen Kurse" und die "Akademie am Dom" in den nächsten 20 Jahren entwickeln sollen.