Um den Erstkommunionkindern und Firmlingen dennoch ein würdiges Fest zu bereiten, verlegen viele Pfarren die Feiern heuer oftmals aus der Kirche auf öffentliche Plätze, in Parks, in offene Weinstadeln oder in größere Nachbarkirchen.
Um den Erstkommunionkindern und Firmlingen dennoch ein würdiges Fest zu bereiten, verlegen viele Pfarren die Feiern heuer oftmals aus der Kirche auf öffentliche Plätze, in Parks, in offene Weinstadeln oder in größere Nachbarkirchen.
Der Herbst ist für die katholischen Pfarren der Erzdiözese Wien heuer ganz anders: Hunderte Erstkommunion- und Firmungsfeiern, die traditionellerweise im Frühling stattfinden, wegen des Lockdowns aber verschoben werden mussten, werden nun innerhalb weniger Wochen durchgeführt.
Den mit den Sicherheitsmaßnahmen verbundenen Herausforderungen begegnen die Pfarren mit Verantwortungsbewusstsein und Einfallsreichtum. Die Feiern werden deswegen heuer oft als besonders intensiv und persönlich erlebt.
Üblicherweise werden in den Pfarren in den Monaten März bis Juni die Erstkommunions- und Firmungsfeiern abgehalten. Heuer mussten sie aufgrund des Corona-Lockdowns verschoben werden, die meisten auf den Herbst. Daher finden zurzeit an jedem Wochenende in vielen Pfarren Wiens und des östlichen Niederösterreichs Feiern statt.
Schätzungsweise mehr als 6.000 Kinder empfangen in diesen Wochen in der Erzdiözese Wien (Stadt Wien und das östliche Niederösterreich) die erste Heilige Kommunion. Weiters werden mehr als 5.000 Personen gefirmt – unter ihnen auch viele Erwachsene. Denn jedes Jahr suchen mehr Erwachsene um die Firmung an, entweder um dieses Sakrament nachzuholen, das üblicherweise in der Jugend (in der Erzdiözese beträgt das Mindestalter 14 Jahre) gespendet wird oder anlässlich des Übertritts von einer anderen christlichen Konfession in die katholische Kirche.
Die Corona-Schutzmaßnahmen stellen die Pfarren heuer vor besondere Herausforderungen. Während bei den Erstkommunions- und Firmungsfeiern normalerweise eine große Gruppe von Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit ihren Familien, Verwandten, Paten und Freunden feiert, gibt es heuer Platz- und Personenanzahlbeschränkungen.
Um den Erstkommunionkindern und Firmlingen dennoch ein würdiges Fest zu bereiten, verlegen viele Pfarren die Feiern heuer oftmals aus der Kirche auf öffentliche Plätze, in Parks, in offene Weinstadeln oder in größere Nachbarkirchen. „Wenn auch das nicht möglich ist oder wenn die Erstkommuniongruppe insgesamt zu groß ist, werden mehrere kleine Feiern abgehalten. In manchen Pfarren feiern die Kinder ihre Erstkommunion einzeln oder zu zweit im Sonntagsgottesdienst“, so Markus Beranek, Leiter des Pastoralamts der Erzdiözese Wien. „Die Erstkommunion ist heuer für die Kinder etwas ganz Besonderes. Auch wenn vielleicht nicht die gesamte Verwandtschaft dabei sein kann, so erleben manche Kinder die Feier heuer als sehr persönlich. Es geht um sie und um ihre erste Begegnung mit Jesus in der Eucharistie.“
Logistisch schwieriger ist es bei Firmungen, da hier ein Firmspender (ein Bischof oder ein von diesem eigens beauftragter Priester) erforderlich ist, was das Aufteilen auf mehrere Termine schwieriger macht. „Daher sitzt jede Familie mit dem Firmling zusammen auf zugewiesenen Plätzen, im vorgeschriebenen Abstand zu den anderen. In manchen Pfarren mit entsprechend großer Kirche oder kleiner Firmgruppe geht sich das in einer Feier aus, in anderen gibt es zwei Feiern hintereinander. Vielleicht sind die Erstkommunionsfeiern und Firmungen heuer viel wesentlicher und fokussierter. Gerade bei Firmungen wird das deutlich, wenn wir in einer herausfordernden Zeit um die Kraft des Geistes Gottes bitten. Eigentlich eine gute Entwicklung – dank Corona“, so Beranek.