Situationen wie in anderen Städten Europas, wo obdachlose Menschen in den vergangenen Wochen bereits erfroren sind, wolle man in Wien unbedingt verhindern.
Situationen wie in anderen Städten Europas, wo obdachlose Menschen in den vergangenen Wochen bereits erfroren sind, wolle man in Wien unbedingt verhindern.
Spendenaufruf für die Verstärkung der Obdachlosenhilfe - Wiener Caritas-Direktor Schwertner: Jeder Anruf kann Leben retten.
Zur Mithilfe der Bevölkerung bei der Rettung obdachloser Menschen vor dem Erfrieren hat die Caritas der Erzdiözese Wien angesichts des aktuellen Kälteeinbruchs aufgerufen. Das Einspeichern der Nummer des Caritas-Kältetelefons (01-480 45 53) im Handy und ein Melden von Schlafplätzen obdachloser Menschen auf diesem Weg könne Leben retten, erklärte der geschäftsführende Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, in einer Aussendung vom Mittwoch. Auch um Spenden für die Obdachlosenhilfe bittet das kirchliche Hilfswerk, das zugleich der Stadt Wien für die Ankündigung einer Aufstockung der Notquartiersbetten Lob aussprach.
Die gemeinsame Anstrengung von Stadt und Hilfsorganisationen sei bei den Minusgraden wichtig, habe sich doch in den vergangenen Tagen bei der Versorgung Obdachloser bereits ein "Engpass" abgezeichnet, sagte Schwertner. Dennoch gebe es trotz aller Notquartiere weiterhin immer auch Menschen, die auf der Straße schlafen und für die die nächsten Tage und Nächte "lebensgefährlich" sein könnten. Situationen wie in anderen Städten Europas, wo obdachlose Menschen in den vergangenen Wochen bereits erfroren sind, wolle man in Wien unbedingt verhindern.
Dass die Hilfe dringend gebraucht werde, könne man aktuell auch bei den Notrufen erkennen. Beim Caritas-Kältetelefon gelte: "je kälter die Temperaturen, umso heißer laufen die Telefonleitungen", erklärte die Leiterin des Hilfsangebotes, Susi Peter, die von knapp 70 Anrufen täglich - sonst seien es rund 40 - berichtete.
5.116 Anfragen seien seit Novemberbeginn bereits eingegangen, deutlich mehr als die 4.372 Anrufe im Vergleichszeitraum ein Jahr davor. Den Hinweisen der Bevölkerung wird möglichst zeitnah nachgegangen, allerdings gilt: "In medizinischen Notfällen ist wie auch bisher ausnahmslos die Rettung unter dem Notruf 144 zu alarmieren", betonte Peter.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen hat die Wiener Caritas auch ihre Streetworkteams wieder verstärkt. Sie versorgen Menschen, die im Freien übernachten, mit Tee, warmer Suppe und winterfesten Schlafsäcken. Oberstes Ziel ist dabei allerdings, die Menschen mit dem Kältebus in ein Notquartier zu bringen.
Jeder und jede könne mithelfen und "Wärme schenken", ruft die Caritas weiterhin zur Unterstützung des Einsatzes auf. Neben dem Anruf beim Kältetelefon zählen zu den weiteren Möglichkeiten dafür die Spende für ein Gruft-Winterpaket, wobei ein winterfester Schlafsack und eine warme Mahlzeit 50 Euro kosten. "Die Hilfe kommt an und sie wird dringend benötigt", betont die Hilfsorganisation. Auch Winterhauben für Obdachlose können gespendet werden: Im seit Montag wieder geöffneten "Caritas Ziegen Shop" (Mariahilfer Straße 77) sowie im Online-Shop der Caritas (https://wirhelfen.shop) gibt es u.a. eine "Share Haube (1+1)", dessen Kauf eine Spende an einen Menschen in Not beinhaltet.
Beworben wird von der Caritas auch die sehr unkomplizierte Idee eines "offenen Kleiderständers": Menschen, denen kalt ist, entnehmen diesem einfach ein Kleidungsstück. Wer helfen will, lässt ein Kleidungsstück da.
Spendenkonto der Caritas Wien
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: "Gruft Winterpaket"