Insgesamt zählte die Caritas Wien beim Kältetelefon von Anfang November bis Ende April 8.000 Anrufe aus der Bevölkerung, die von 67 Freiwilligen entgegengenommen wurden.
Insgesamt zählte die Caritas Wien beim Kältetelefon von Anfang November bis Ende April 8.000 Anrufe aus der Bevölkerung, die von 67 Freiwilligen entgegengenommen wurden.
Suppenbus verteilte 90.000 Teller Suppe. Wiener Caritas-Direktor Schwertner fordert von Bund Härtefallfonds gegen Obdachlosigkeit und Sicherstellung von Impfungen für obdachlose Menschen.
8.000 Meldungen beim Caritas-Kältetelefon, mehr als 10.000 Besucher in den pfarrlichen Wärmestuben, 3.500 medizinische Behandlungen und über 90.000 verteilte Suppen: Diese Bilanz hat die Caritas der Erzdiözese Wien zur diesjährigen Winterhilfe gezogen. "Für unsere Obdachlosenhilfe waren die vergangenen Monate eine große Herausforderung und für obdachlose Menschen ein unvorstellbarer Stresstest", informierte der Wiener geschäftsführende Caritasdirektor Klaus Schwertner in einer Aussendung am Freitag. Nach der erfolgreichen Winternothilfe seien nun dringend ein Härtefallfonds und weitere Mietstundungen gefragt, um Anstieg der Obdachlosigkeit zu verhindern, forderte Schwertner.
Aktuell sollen laut Caritas rund 17.000 Menschen in ganz Österreich von einer Delogierung bedroht sein. Sie könnten in den nächsten Wochen in der Obdachlosigkeit landen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, mahnte Schwertner. "Unbürokratische Soforthilfen, damit Betroffene in ihren Wohnungen bleiben können, sind essentiell."
Laut Schätzungen der Caritas sind derzeit einige hundert Menschen in Wien akut obdachlos. Die Hilfsorganisation bemerkt einen enormen Druck, der auf den Betroffenen laste. So sei trotz steigender Temperaturen die Nachfrage nach Hilfe vonseiten armuts- oder obdachlosigkeitsbetroffener Menschen nach wie vor groß, mahnte der Wiener Caritas-Direktor. Auch wenn das Caritas-Kältetelefon ab Ende April vorübergehend in Sommerpause gehe, gebe es weiterhin genügend Angebote für Betroffene, wie das mobile Ärzteteam des Caritas Louisebuses, die Caritas Suppenbusse und Streetworkteams.
Insgesamt zählte die Caritas Wien von Anfang November bis Ende April 8.000 Anrufe aus der Bevölkerung, die von 67 Freiwilligen entgegengenommen wurden - im Winter davor seien es knapp 5.500 Anrufe gewesen. Mithilfe der Anrufe konnten 459 akut obdachlose Menschen in ein warmes Notquartier gebracht werden. Die Wiener Bevölkerung habe mit diesen Hinweisen "echte Überlebenshilfe geleistet", so Schwertner. Als positiv strich er auch die coronabedingte Verlängerung der städtischen Winternothilfe bis in den Sommer heraus, zudem gebe es derzeit genügend Notquartiersbetten in Wien.
Groß war in den vergangenen Monaten auch die Nachfrage in den 27 pfarrlichen Wärmestuben der Erzdiözese Wien: Sie zählten insgesamt mehr als 10.600 Besucher an 240 Tagen. Traurigen Rekord an Hilfesuchenden gab es beim Caritas Canisibus, dem mobilen Suppenbus der Caritas: Knapp 90.000 Suppen wurden hier in den vergangenen Monaten von Freiwilligen gekocht und verteilt - an öffentlichen Plätzen in der Stadt und zusätzlich auch in einem Notquartier.
Aktuell heiße es die medizinische Versorgung der Obdachlosen aufrecht zu halten, meinte Schwertner. So sucht die Hilfsorganisation dringen Ärzte für den Caritas Lousiebus, auch mit Blick auf eine mögliche Impfung obdachloser Menschen. Positiv sei hierbei, dass etwa die Stadt Graz Obdachlosen bereits Impftermine anbietet. "Obdachlose Menschen zählen mit Sicherheit zur Risikogruppe. Sie sind dem Virus in besonderer Weise ausgesetzt und oftmals gesundheitlich stark vorbelastet", wies der Wiener Caritas-Direktor hin.
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