Leiter des vatikanischen Ökumene-Rates spendete P. Sebaldus Mair in der Stiftskirche von Heiligenkreuz Priesterweihe. Die meisten Priesterweihe-Termine im Zeitraum rund um das Hochfest Peter und Paul am 29. Juni angesetzt.
Kurienkardinal Kurt Koch weihte am Samstag im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts den aus Wolfsbach (Bezirk Amstetten) stammenden P. Sebaldus Mair in der Stiftskirche von Heiligenkreuz zum Priester.
Als solcher sei Mair nun "niemals Chef", sondern "treue Stimme des Evangeliums" strich der Leiter des vatikanischen Ökumene-Rates in seiner Predigt hervor. Zur priesterlichen Aufgabe gehöre es durch den Dienst am Menschen "Gott groß zu machen": "Die Menschheit und Kirche kann nur groß sein, wenn sie Gott in ihrer Mitte hat", ansonsten drohe die Kirche zu einer Art NGO oder einem "kuriosen Verein" zu verkommen, mahnte der Schweizer Kurienkardinal. Die Priesterweihe wurde auf dem YouTube-Kanal des Stifts sowie von den Sendern EWTN und Radio Maria übertragen.
Der 1991 geborene Mair wuchs auf einem kleinen Bauernhof in Wolfsbach-Loimersdorf mit sechs Geschwistern auf. Schon früh sei er Ministrant gewesen, heißt es etwa in einem Kurzporträt in den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN, 4. April.). Nach der landwirtschaftlichen Fachschule für Gartenbau in Langenlois und der Forstschule in Bruck an der Mur trat Mair 2014 im Stift Heiligenkreuz ein.
Mit einem geistlichen Lebensweg sei der Neupriester durch die Benediktiner im Stift Seitenstetten schon früh in Berührung gekommen, dabei habe ihn das Leben im Kloster bereits als kleines Kind fasziniert, schilderte Mair in der NÖN. Nach Heiligenkreuz ist er durch die Bekanntschaft mit einem Zisterzienser-Mönch gekommen "und dort auch geblieben", berichtete der Neupriester, dessen Primiztag für die Heimatpfarre am 30. Mai geplant ist.
Als Priester wolle er "für die Menschen da sein und ihnen in ihren Sorgen und Nöten beistehen, nicht nur mit Worten und Taten, sondern vor allem auch durch das Gebet und die Sakramente", so der 2020 zum Diakon geweihte Mair. "Die Katholische Kirche ist im Wachsen begriffen, wenn auch nicht hier in Europa. Die Menschen brauchen Vorbilder, die ihnen einen Weg mit Jesus vorleben, ob in der Familie oder in einer Ordensgemeinschaft", meinte der Seelsorger.
Seine aktuellen Aufgaben im Kloster liegen neben dem Gebet bei der Pflege des Kloster-Kräutergartens und der Mitarbeit in der biologischen Landwirtschaft.
Im Stift Heiligenkreuz leben und arbeiten aktuell fast 100 Mönche. Das niederösterreichische Kloster im Wienerwald betreut 21 Pfarren. Ein Schwerpunkt des Stifts ist auch die dazugehörige Hochschule mit ihren etwa 300 Studenten, von denen sich drei Viertel auf das Priestertum vorbereiten.
Die meisten Priesterweihe-Termine sind im Zeitraum rund um das Hochfest Peter und Paul am 29. Juni angesetzt. Am Fest der Apostel Petrus und Paulus selbst findet eine Priesterweihe im Eisenstädter Dom durch Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics (9 Uhr) sowie im St. Pöltner Dom durch Bischof Alois Schwarz (14:30 Uhr) statt. Tags darauf (30. Juni) spenden Bischof Wilhelm Krautwaschl in der Basilika Wilten (15 Uhr) und der Innsbrucker Diözesanbischof Bischof Hermann Glettler im Stift Wilten (9 Uhr) die Priesterweihe; eine weitere Priesterweihe wird im Dom zu Klagenfurt (15 Uhr) zelebriert.
In der Diözese Linz findet am 6. Juni eine Priesterweihe in der Stiftskirche Schlägl (16 Uhr) und am 29. Juni im Linzer Mariendom (10 Uhr) - jeweils mit Bischof Manfred Scheuer - statt.
Schon am 19. Juni spendet Kardinal Christoph Schönborn (9:30 Uhr) die Priesterweihe.