Die Angebote der Telefonseelsorge mit ihrem Notruf 142 sind inklusive Mail- und Chatberatung vertraulich, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar für Kinder, Jugendliche und Eltern.
Die Angebote der Telefonseelsorge mit ihrem Notruf 142 sind inklusive Mail- und Chatberatung vertraulich, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar für Kinder, Jugendliche und Eltern.
Offline-Zeiten, gemeinsame Aktivitäten, Sport, Sonnenlicht und frische Luft, bis hin zu Hilfsangeboten: Vieles kann den Sommer erholsamer machen.
Am Beginn der Sommerferien nach einem herausfordernden Corona-Schuljahr ist die Sehnsucht nach Erholung bei Eltern, Kindern und Jugendlichen groß. Weil Corona "eine große psychische Belastung" für Kinder, Jugendliche und Familien bleibt, gibt die Telefonseelsorge Oberösterreich Anregungen, wie Entspannung gelingen kann, etwa durch gemeinsame Aktivitäten offline, einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus, Bewegung und soziale Kontakte. Zeit mit Eltern, mit der Familie und Geborgenheit gebe Sicherheit und Halt, so die Telefonseelsorge in einer Aussendung am Donenrstag. Gemeinsame konflikt- und medienfreie Zeit mit den Eltern sei deshalb "von größter Bedeutung", etwa mit Ritualen wie gemeinsame Essenszeiten, der Gute-Nacht-Geschichte oder Bewegung.
Konkret rät die Telefonseelsorge eine gute Balance zwischen der Zeit vor Computer oder Smartphone und dem Kontakt mit "der realen Welt da draußen" zu finden. Familien sollten daher jeden Tag eine Unterbrechung des Alltags einzuplanen, auf die sich alle freuen, etwa Spiele, gutes Essen, Musik, Singen oder Treffen mit Freundinnen und Freunden. Auch eine Zeit für sich sei nötig, ebenso gelte es Leistungs- und Termindruck zu reduzieren, so die Telefonseelsorge.
Eltern wie Kinder und Jugendliche sei geraten, sich Zeit für soziale Kontakte zu nehmen. "Unangenehme Gefühle und negative Gedanken sollten in jedem Fall Gehör finden, ernst genommen und keinesfalls bagatellisiert werden", so der Hinweis der Telefonseelsorge OÖ. Darüber hinaus solle möglichst vermieden werden, im Urlaub über schlechte Schulnoten zu diskutieren. Ein Lernplan zur Vorbereitung auf Nachprüfungen mit klaren Auszeiten könnte sich dabei gleich zu Beginn der Ferien als hilfreich erweisen.
Etwa 60 Prozent der Menschen in OÖ haben zumindest eine Teilimpfung erhalten. Bei Einhaltung der 3-G-Regel sei ein ziemlich normaler Alltag möglich, nicht zuletzt durch die starken Lockerungen seit 1. Juli, konstatierte die Telefonseelsorge. Dennoch sei keineswegs alles wie in der "Vor-Corona-Zeit", da Kinder und Jugendliche noch immer stark von den Maßnahmen gegen die Pandemie betroffen seien. Die psychischen Auswirkungen würden nun immer mehr sichtbar, wie Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge OÖ, erklärt: "Zufriedenheit und Lebensfreude von jungen Menschen haben sich verringert."
Laut einer Umfrage des Market-Instituts leidet jede und jeder vierte 14- bis 24-Jährige unter psychischen Problemen. Vor allem in der Chatberatung der Telefonseelsorge würden sich immer mehr Jugendliche melden, seit Beginn der Pandemie vermehrt mit Depressionen, Essstörungen, Selbstverletzungen und Angsterkrankungen. Schulschließungen und die verordnete soziale Isolation seien sind dabei die Hauptursachen, die Symptome: Müdigkeit, Angespanntheit, Rückzug, Niedergeschlagenheit, einem Gefühl innerer Leere und Schlafstörungen, bis hin zu Panikattacken, starker Unruhe und aggressivem Verhalten.
Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Projektleiterin beim "ElternTelefon" der Telefonseelsorge, rät betroffenen Eltern, geduldig mit sich selbst zu sein, gemeinsam herauszufinden, was guttut sowie eigene Stimmungen wahrzunehmen und zu akzeptieren. Würden Eltern merken, dass ihnen Pandemie, Beziehung oder Beruf den Schlaf rauben, sie unausgeglichen und unfair den Kindern oder der Partnerin oder dem Partner gegenüber werden lasse, sei es wichtig, sich Unterstützung und Hilfe zu suchen. Das "ElternTelefon" der Telefonseelsorge OÖ sei in schwierigen Situationen ein erster Ansprechpartner. Ein Gespräch könne entlasten, neue Perspektiven aufzeigen, Lösungswege eröffnen oder Sprungbrett für weitere Hilfsangebote sein, erklärte Lanzerstorfer-Holzner.
Die Angebote der Telefonseelsorge mit ihrem Notruf 142 sind inklusive Mail- und Chatberatung vertraulich, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar für Kinder, Jugendliche und Eltern.
Infos: www.telefonseelsorge.at