Um 15 Uhr - zur Todesstunde Jesu - werden die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten, um darauf aufmerksam machen, dass weltweit 821 Millionen Menschen hungern und täglich Tausende an Hunger sterben.
Um 15 Uhr - zur Todesstunde Jesu - werden die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten, um darauf aufmerksam machen, dass weltweit 821 Millionen Menschen hungern und täglich Tausende an Hunger sterben.
Bischofskonferenz beschloss bereits zum vierten Mal Aktion "Glocken gegen Hunger" in ganz Österreich. Caritas: Zahl der weltweit 821 Millionen Hungernden erstmals seit langem wieder gestiegen.
Bereits zum vierten Mal findet am 30. Juli in ganz Österreich die Aktion "Glocken gegen Hunger" statt: An diesem Tag werden um 15 Uhr - zur Todesstunde Jesu - die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten, um darauf aufmerksam machen, dass weltweit 821 Millionen Menschen hungern und täglich Tausende an Hunger sterben.
Zuletzt sei die Zahl der Betroffenen erstmals seit langem wieder gestiegen, wies die Caritas Österreich anlässlich der Aktion hin. Vor allem in Afrika, wo zur Corona-Krise auch Gewaltkonflikte und die Klimaerwärmung als Ursachen hinzukämen. "Jeden Tag kämpfen Millionen Mütter und Väter weltweit darum, dass ihre Kinder nicht hungrig einschlafen müssen", bittet die Caritas auf ihrer Website um Spenden.
Somit soll das fünfminütige Glockengeläut auch ein akustischer Anstoß zum Engagement gegen die Katastrophe Hunger sein. "Wir leben in einer Welt, in der in weiten Teilen Hunger immer noch bittere Realität ist", erklärte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Caritas-Aussendung zur Aktion. Die Menschheit sei durch den Beistand Gottes und dessen Zusage auf Erlösung geeint. "Dieses Geschenk ist mit einem Auftrag verbunden: zu helfen, wo wir helfen können." Die Österreichische Bischofskonferenz, deren Vorsitzender Lackner ist, hat heuer bereits zum vierten Mal die Aktion "Glocken gegen Hunger" beschlossen.
Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg, rechnete vor, dass satt zu sein für fast jeden zehnten Menschen dieser Welt "ein seltenes oder sogar unbekanntes Gefühl" sei. Pandemie, Arbeitslosigkeit, Inflation und hohe Lebensmittelpreise hätten das weltweite Hungerproblem massiv verschärft. "Viele Menschen haben ihr ohnehin geringes Einkommen völlig verloren und können sich Nahrung nicht mehr leisten. Besonders hart trifft es die Kinder und Familien", teilte Dines mit. Sein Appell: "Helfen wir zusammen!"
Die Caritas Österreich lenkte den Blick auf die Länder in Afrika, wo zur Corona-Krise auch Gewaltkonflikte und die Klimaerwärmung als Ursachen hinzukämen. "Jeden Tag kämpfen Millionen Mütter und Väter weltweit darum, dass ihre Kinder nicht hungrig einschlafen müssen", heißt es auf der Caritas-Website. In Afrika sei jedes dritte Kind chronisch unterernährt und zu klein für sein Alter, mit mangelhaft entwickelten Organen, körperlich und geistig hinter dem Niveau normal entwickelter Heranwachsender. Daher ist es für die Caritas "ein Gebot der Stunde, jene Menschen, deren tägliche Mahlzeit bereits jetzt nicht gesichert ist, nicht allein zu lassen. Afrika und die ärmsten Länder der Welt nicht zu vergessen".
Die Kirche setze mit dem österreichweiten Glockenläuten ein starkes Signal. Die Pfarrgemeinden als Teil der Weltkirche verdeutlichten damit, "dass uns das Leid in anderen Teilen der Welt etwas angeht". Die Caritas bittet alle Pfarren in Österreich um Unterstützung - durch das Glockenläuten selbst und durch möglichst viel begleitende Information. Fotos und Filme vom pfarrlichen Glockenläuten sollen öffentlich mit dem Hashtag #GlockengegenHunger auf den Social Media gepostet werden. "Es darf aber auch eine Fahrradglocke betätigt oder eine Kuhschelle geläutet werden", ermunterte die Caritas auch Einzelpersonen zum Mitmachen.
Für Erzbischof Lackner ist das Glockenläuten ein Anstoß zur Reflexion: Damit werde zum Gebet gerufen; Glocken "wollen uns herausnehmen aus dem oft selbstbezüglichen Alltag und aufmerksam machen darauf, was um uns und in der Welt abseits unserer eigenen Geschäftigkeit passiert".
Die Caritas Salzburg unterstützt durch ihre Auslandshilfe die Schwerpunktländer Syrien, Libanon und Ägypten. Im Bürgerkriegsland Syrien steht neben weiterhin lebensnotwendiger Versorgung auch die Schaffung von Perspektiven im Fokus der Hilfe, z.B. durch das Projekt "R2R - Relief to Recover", das Bedürftige auf dem Weg von der Abhängigkeit und reinen Existenzsicherung hin zum Aufbau selbstständiger Lebensgrundlagen begleitet.
Die Libanon-Hilfe zugunsten der vulnerabelsten Gruppen umfasst laut Caritas akute Nothilfe, Basisversorgung, medizinische Hilfe sowie der Schaffung einkommensstärkender Maßnahmen und Perspektiven. In Ägypten werden Kleinkredite zu fairen Konditionen vergeben, die pro Jahr die Gründung von 160 Kleinunternehmen in der Region Alexandria ermöglichen und Aussicht auf langfristige wirtschaftliche Unabhängigkeit und ein Leben in Würde bieten. Die Caritas Salzburg arbeitet dabei eng mit bewährten Partnerorganisationen zusammen, die die Aktivitäten vor Ort umsetzen.
Eine Spende von 20 Euro ermöglicht einen Monat lang nahrhaftes Essen für ein Kind, für 40 Euro kann im Rahmen eines Landwirtschaftsprojekts für Kleinbauern eine Ziege angeschafft werden, 50 Euro ernähren eine fünfköpfige Familie zwei Wochen lang. Und 250 Euro schaffen eine Existenzgrundlage durch ein Darlehen bzw. einen Mikrokredit.
Die Caritas Salzburg bittet um Spenden auf das Konto IBAN AT11 3500 0000 0004 1533 beim Raiffeisenverband Salzburg, Verwendungszweck "Meine Spende gegen den Hunger".
Online-Spenden an die Caritas Österreich unter www.caritas.at/hunger.