Kardinal Christoph Schönborn und Patriarch Daniel I. (Ciobotea) beim Patriarchengottesdienst 2009 vor der Altsimmeringer Kirche.
Kardinal Christoph Schönborn und Patriarch Daniel I. (Ciobotea) beim Patriarchengottesdienst 2009 vor der Altsimmeringer Kirche.
Den Wiener Erzbischof und Patriarch Daniel verbindet lange persönliche Freundschaft.
Kardinal Christoph Schönborn hat dem rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel (Ciobotea) Glückwünsche zum 70. Geburtstag übermittelt. Den Wiener Erzbischof und das Oberhaupt der Rumänisch-orthodoxen Kirche verbindet eine lange persönliche Freundschaft. Schönborn spricht in seinem Schreiben von einer "über die Jahre gewachsenen Freundschaft in Christus". Der Patriarch vollendet am 22. Juli sein 70. Lebensjahr.
Der Kardinal erinnert in dem Schreiben an jene Zeit, als der Patriarch noch Professor am Ökumenischen Institut in Bossey und er Professor an der Universität Freiburg war. "Mit großer Dankbarkeit erinnere ich mich an unsere gemeinsame Lehre, als Sie an meinen Lehrstuhl in Freiburg kamen und ich im Austausch an Ihrem Lehrstuhl in Bossey", schreibt Schönborn. Die gemeinsame Sorge um die christliche Ökumene habe man dann später im Bischofsamt vertiefen können. Schönborn wurde Erzbischof von Wien, Daniel Metropolit von Iasi. Besonders gerne erinnere er sich an seine Besuche in Iasi, so Schönborn.
Durch die Stiftung Pro Oriente habe man zudem die Möglichkeit gehabt, an wichtigen ökumenischen Themen zu arbeiten. Als der Patriarch noch Metropolit der Moldau und der Bukowina mit Sitz in Iasi war, veranstaltete er gemeinsam mit Pro Oriente im Kloster Durau mit dem angeschlossenen Kultur- und Pastoralzentrum in den Jahren 2001 und 2005 zwei wichtige ökumenische Symposien.
2009 war Patriarch Daniel zu einem offiziellen Besuch in Österreich und weihte dabei die beiden rumänisch-orthodoxen Kirchen in Salzburg und Wien-Simmering. 2015 wurde Schönborn von der rumänisch-orthodoxen Metropolie für Zentral- und Nordeuropa für seine Verdienste um die Rumänisch-orthodoxe Kirche mit ihrem höchsten Orden - dem "Kreuz der Heiligen Brancoveanu-Märtyrer" - ausgezeichnet. Der Kardinal hat sich stets für die pastoralen Anliegen der stark wachsenden rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Österreich und für den ökumenischen Dialog mit dieser Kirche eingesetzt. U.a. wurde die Kirche St. Anton in der Pouthongasse in Wien an die rumänisch-orthodoxe Gemeinde übergeben.
Daniel Ciobotea wurde am 22. Juli 1951 in Dobresti geboren. Er studierte in Sibiu, an der protestantischen theologischen Fakultät in Straßburg und in Freiburg im Breisgau (wo Kardinal Karl Lehmann sein Lehrer war). Sein Mentor war Dumitru Staniloae, der bedeutendste rumänische Theologe des 20. Jahrhunderts. Im März 1990 wurde Ciobotea zunächst zum Vikarbischof für die Metropolie Timisoara (mit dem Titel "von Lugoj") ernannt. Bereits im Juli 1990 wurde er zum Metropoliten der Moldau und der Bukovina mit dem Sitz in Iasi erwählt. Nach dem Tod von Patriarch Teoctist I. wurde Daniel (Ciobotea) am 12. September 2007 zum neuen Patriarchen der Rumänisch-orthodoxen Kirche gewählt. Die Amtseinführung erfolgte am 30. September 2007.