Die Klimakrise und die Einsamkeit sind zwei Herausforderungen, die belasten und im schlimmsten Fall krank machen.
Die Klimakrise und die Einsamkeit sind zwei Herausforderungen, die belasten und im schlimmsten Fall krank machen.
Die Caritas der Erzdiözese Wien öffnete heuer in Wien und Niederösterreich 20 Klimaoasen in Pfarrgärten und will damit Einsamkeit, Armut und Hitze bekämpfen.
"Nicht mehr nur der Winter, sondern verstärkt auch die Sommermonate werden für armutsbetroffene und obdachlose Menschen in den Städten zum Problem".
Das betonte Klaus Schwertner, geschäftsführender Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, bei einem Medientermin am Donnerstagnachmittag in der Pfarre Canisius in Wien-Alsergrund. Hier gibt es eine der 20 "Klimaoasen", die die Caritas in Pfarrgärten in Wien und Niederösterreich geöffnet hat. "Wir bekämpfen damit Einsamkeit, Armut und Hitze", zeigte sich Schwertner überzeugt.
"Die Klimakrise und die Einsamkeit sind zwei Herausforderungen, die belasten und im schlimmsten Fall krank machen". Das Projekt setze genau hier an, "denn nichts ist gesünder als die aktive Teilnahme an der Gesellschaft, noch dazu an der frischen Luft", zeigte sich Schwertner überzeugt. Sie stärke den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander, nach dem sich viele Menschen in der Corona-Pandemie gesehnt haben.
Nicht nur Hitze und Armut belaste die Menschen, in einer Zeit des Abstandhaltens sei auch Einsamkeit für viele Menschen spürbar. "Der Familienbesuch blieb lange aus, genauso wie der wöchentliche Stammtisch beim Lieblingswirt ums Eck. Doch gerade in herausfordernden Zeiten ist sozialer Austausch für uns Menschen enorm wichtig", so Schwertner.
Projekte wie die "Klimaoase" seien ein guter Schritt, um die Auswirkungen der immer stärkeren Hitze auf armutsbetroffene Menschen etwas abzufedern, betonte auch der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der auf Einladung der Caritas ebenfalls in die "Klimaoase" gekommen war. Wichtig sei, dass solche Angebote möglichst niederschwellig und gut erreichbar sind, betonte Hutter. Die Corona-Krise habe jedenfalls gezeigt, dass eine konsequente politische Durchsetzung rigider Maßnahmen auf wissenschaftlicher Grundlage möglich sei. Nun sei auch für eine Abflachung des Temperaturanstiegs rasches Handeln unabdingbar, so der Umweltmediziner.
Die Aktion findet heuer bereits zum zweiten Mal statt. Während bei den "Klimaoasen" in Wien vor allem die Abkühlung im Vordergrund stehe, gehe es in den geöffneten Pfarrgärten in Niederösterreich eher um den gemeinsamen Austausch und den Kontakt zu anderen Menschen. "Alleine heuer wurden bis jetzt rund 1.800 Gäste gezählt. Wir sehen, dass der Bedarf an diesen gemeinsamen Treffen da ist", so Schwertner. Letztes Jahr trafen sich insgesamt 3.000 Menschen und mehr als 220 ehrenamtliche Unterstützer. Heuer findet die Aktion in elf Wiener und neun niederösterreichischen Pfarren statt. Die "Klimaoasen" sind noch bis Ende September geöffnet. (Infos: www.caritas-wien.at/klimaoase)