Schultaschen gibt es bereits ab fünf, Federpennale ab einem Euro. Im normalen Handel kostet eine mit den nötigen Utensilien gefüllte Schultasche im Vergleich dazu bis zu 300 Euro.
Schultaschen gibt es bereits ab fünf, Federpennale ab einem Euro. Im normalen Handel kostet eine mit den nötigen Utensilien gefüllte Schultasche im Vergleich dazu bis zu 300 Euro.
In den "Carla"-Second-Hand-Läden können kostengünstige Schulutensilien erworben werden. Geschäftsführender Caritasdirektor Schwertner: Neue Schulsachen im normalen Handel für viele Familien nicht leistbar.
Der nahende Schulstart stellt für viele armutsbetroffene Familien eine besondere Herausforderung dar und die Corona-Krise verschärft die Situation noch. "Ein neues Schuljahr bedeutet für armutsbetroffene Familien eine echte finanzielle Belastung", betonte Klaus Schwertner, geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, bei der Eröffnung der "Schulstartaktion" der Wiener Caritas im "carla Mittersteig" in Wien-Margareten am Montag, 23. August 2021.
In den beiden Wiener "carlas", den Second-Hand-Läden der Caritas, können ab sofort Schulartikel, darunter Schultaschen und Schultüten, Malkästen, Turnbeutel, Hefte und vieles mehr, zu günstigen Preisen erworben werden. Schultaschen gibt es bereits ab fünf, Federpennale ab einem Euro. Im normalen Handel kostet eine mit den nötigen Utensilien gefüllte Schultasche im Vergleich dazu bis zu 300 Euro. "Das können sich viel nicht leisten", so Schwertner.
Hier versuche man anzusetzen und den Schulstart für die Familien finanziell abzufedern. Man habe auch heuer wieder viele gut erhaltene Schulutensilien gespendet bekomme, freute sich Schwertner. Auch durch die Sammelaktion der "youngCaritas" in Schulen in Wien und Wien-Umgebung habe man 450 gefüllte Schultaschen erhalten. "Dafür sind wir sehr dankbar", sagte der Caritasdirektor: "Wir freuen uns aber auch weiterhin über jede Schulspende, die an einem unserer Standorte abgegeben wird."
Dass die Nachfrage nach Lernangeboten immer größer wird, merken die Caritas-Verantwortlichen derzeit verstärkt auch in den 56 "Caritas-Lerncafes", die seit 2007 in ganz Österreich eingerichtet worden sind. Rund 960 Freiwillige unterstützen hier rund 2.000 Kinder und Jugendliche, geben Hilfestellung bei Hausübungen und unterstützen die Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache.
Grundsätzlich gehe es darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln. Man habe bereits eine Warteliste von mehr als 1.000 Kindern und Jugendlichen, die auf einen Platz in einem solchen "Lerncafe" warten, berichtete Schwertner. "Wir sehen hier enormen Bedarf, der sich durch die Pandemie nochmals vergrößert hat". Der Erfolg der "Lerncafes" sei enorm: "96 Prozent der Kinder, die ein Lerncafe besuchen, schließen auch die Klasse ab", resümierte der geschäftsführende Direktor der Wiener Caritas.
In Österreich leben rund 230.000 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche. Die im Juli veröffentlichte Studie "Lehren und Lernen unter Pandemiebedingungen" des Instituts für Höhere Studien (IHS) mache deutlich, dass Fernunterricht und Schulschließungen vor allem bei benachteiligten Kindern und Jugendlichen Kompetenzverluste verursache und somit die soziale Ungleichheit weiter verstärkt haben, betont die Caritas.
Informationen zur "Caritas-Schulstartaktion" an den Standorten "Carla-Mittersteig" und "Carla-Steinheilgasse" unter: www.carla-wien.at