"Der Frauenpilgertag soll eine Suche nach sich selbst werden“, sagt Gertrude Täubler. „Jede Frau bricht mit ihren eigenen Fragen auf und findet im Gehen ihre Antworten in der Gemeinschaft der anderen Frauen.“
"Der Frauenpilgertag soll eine Suche nach sich selbst werden“, sagt Gertrude Täubler. „Jede Frau bricht mit ihren eigenen Fragen auf und findet im Gehen ihre Antworten in der Gemeinschaft der anderen Frauen.“
Die katholische Frauenbewegung Österreichs veranstaltet am 16. Oktober unter dem Motto „Zeit zu leben“ den ersten österreichweiten Frauenpilgertag.
Ab 9 Uhr werden 96 Pilgergruppen auf verschiedenen Routen in ganz Österreich unterwegs sein. Die Erzdiözese Wien ist mit insgesamt 17 Routen vertreten. Die Anmeldung läuft noch bis zum 11. Oktober.
Pilgerreisen gibt es viele, aber einen Frauenpilgertag gibt es in Österreich nur einen. Warum die Zeit gerade jetzt reif für eine starke, spirituelle Initiave von Frauen geworden ist, beantwortet Franziska Berdich, Diözesanleiterin so: „Die Covidpandemie war für viele Frauen zu einem Backlash geworden. Homeoffice, Homeschooling, Arbeitslosigkeit und nicht zuletzt die erschwerten Bedingungen, am spirituellen Leben teilzuhaben, waren schwierig. Jetzt ist wieder ‚Zeit zu leben‘. Zeit für sich selbst und die innere Spiritualität. Der Frauenpilgertag ist eine Chance, den Lockdown, der uns auf vielen Ebenen betroffen hat, endlich hinter uns zu lassen.“
Pilgern ist seit jeher an zwei scheinbar gegensätzliche Sehnsüchte geknüpft: Das Unterwegs-Sein- und das Ganz-bei-sich-sein-Wollen. Die Frauen der Katholischen Frauenbewegung knüpfen an alten Traditionen an und wollen sie mit der speziellen Kraft von Frauen füllen. „Der Frauenpilgertag soll eine Suche nach sich selbst werden“, sagt Gertrude Täubler, Diözesanleiterin-Stellvertreterin. „Jede Frau bricht mit ihren eigenen Fragen auf und findet im Gehen ihre Antworten in der Gemeinschaft der anderen Frauen.“
Für diese Reise ins Innere wurden eigens Frauen ausgebildet, die als spirituelle Wegbegleiterinnen fungieren. Das Kernstück der Ausbildung bildet ein Pilgerheft mit spirituellen Anregungen und Texten als Anleitung und Anstoß zur Kontemplation. Die Wegbegleiterin nimmt stellvertretend für alle den Pilgerstab zur Hand, der mit Pflanzen aus der Jahreszeit und Bändern zum Zeichen der Verbundenheit geschmückt ist.
Ausgangspunkt jeder Frauenpilgertag-Route der Erzdiözese Wien ist ein mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbarer Treffpunkt, Endpunkt ist ein spezieller Kraftort - eine Kapelle, eine Gewässer, ein Waldstück. Die Routen dorthin reichen von „kinderwagentauglich“ bis „anspruchsvoll“.
Anmeldungen sind noch bis zum 11. Oktober auf www.frauenpilgertag.at direkt bei den jeweiligen Wegbegleiterinnen möglich.