Innsbrucker Bischof: "Wir verfügen weder über den Anfang, noch über das Ende unseres Lebens."
Innsbrucker Bischof: "Wir verfügen weder über den Anfang, noch über das Ende unseres Lebens."
Innsbrucker Bischof in Allerheiligenpredigt: "Dass daraus ein gesellschaftlicher Normalfall wird, ist zu erwarten."
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat seine Kritik an der nunmehrigen rechtlichen Regelung des assistierten Suizids mittels "Sterbeverfügung" bekräftigt: auch wenn nun durch die Gesetzesvorlage "alles technisch und juristisch 'korrekt' machbar geworden" sei, so erschrecke ihn dieser "kulturelle Dammbruch vor unseren Augen, vor allem (...) die scheinbare totale 'Machbarkeit'", sagte Glettler in seiner Predigt zu Allerheiligen im Innsbrucker Dom.
Es sei zudem zu erwarten, "dass daraus ein gesellschaftlicher Normalfall wird", mahnte Glettler. Auch wenn Menschen mit dringendem Sterbewunsch nicht verurteilt werden dürften, so sei die Haltung, die der Glaube dem Menschen abverlange klar: "Wir verfügen weder über den Anfang, noch über das Ende unseres Lebens." Auch werde der Begriff des Helfens durch die nunmehrige Regelung in seinem Sinn verkehrt: "Assistenz zur Selbsttötung wird als Hilfe angesehen, eine Verweigerung tendenziell als rückständig und inhuman".
Allerheiligen sei dagegen eine "starke Behauptung" und ein Fest der Widerständigkeit gegen den Tod, "dass das von Gott geschenkte Leben nicht ausgelöscht wird", so der Innsbrucker Bischof. Die "starken Himmelsbilder", die Allerheiligen in Form von Heiligenviten und -legenden generiere, seien dabei keine "naive Schwärmerei", sondern "Leitbilder für unser Unterwegssein in und trotz aller Krisen": "Mit dem Himmel vor Augen können wir innerhalb schwieriger Umstände ein Mindestmaß an Lebens-Zuversicht vermitteln. Wahrlich notwendig! Wir sind für ein Ewiges Leben in Gott bestimmt und nicht für eine finale Auslöschung."