Drei Handys oder Smartphones, die nicht mehr verwendet werden, liegen in Österreich durchschnittlich in jedem Haushalt.
Drei Handys oder Smartphones, die nicht mehr verwendet werden, liegen in Österreich durchschnittlich in jedem Haushalt.
Landesweites Nachhaltigkeitsprojekt unterstützt erneut Familien in Notlagen in Österreich.
Smartphones sind wertvolle Ressourcenträger, doch ist das Bewusstsein dafür noch ausbaufähig: Laut Expertenschätzung lagern mindestens zehn Millionen Geräte unbenutzt in Österreichs Schubladen, hieß es am Montag auf dem Radiosender Ö3 - verbunden mit dem Aufruf, auch heuer möglichst viele Althandys mit der "Ö3-Wundertüte" abzugeben, um sie umweltgerecht zu verwerten. Das bringe Geld, mit dem Caritas und Licht ins Dunkel Familien in Notlagen in Österreich unterstützen. Zur Teilnahme eingeladen sind Privatpersonen ebenso wie Schulen oder Firmen.
Alle österreichischen Haushalte werden im Lauf dieser Woche mit "Wundertüten" versorgt, in denen Althandys - nach Löschung der Daten und Herausnahme der SIM-Karte - portofrei an das Althandy-Zentrum der Caritas in Wien eingesandt werden können. Zwölf ehemals langzeitarbeitslose Mitarbeitende sortieren und testen dort das ganze Jahr über die Geräte, wobei kaputte recycelt und die Wertstoffe wieder verwendet werden. Funktionierende Handys können hingegen wieder benutzt werden, wodurch automatisch weniger neue produziert werden.
Die Aktion hat auf diesem Weg seit 2005 bereits 6,4 Millionen alte Handys in rund 9,5 Millionen Euro an Spendengeld verwandelt. Familien mit Kindern in akuten Notlagen werden etwa mit Überbrückungszahlungen für Mieten, Stromrechnungen, Soforthilfe nach tragischen Todesfällen, Lebensmittelgutscheinen und Zuzahlungen zu Behindertenbehelfen unterstützt. Oft werde es wieder möglich, aus eigener Kraft eine langfristige Perspektive zu finden, heißt es vonseiten der Caritas.
Grundsätzlich ist es das Beste für die Umwelt, wenn Smartphones möglichst lange in Verwendung sind. Problematisch ist es jedoch, wenn Geräte längst nicht mehr benutzt werden, dabei aber auch nicht in den Verwertungskreislauf kommen.
Drei Handys oder Smartphones, die nicht mehr verwendet werden, liegen in Österreich durchschnittlich in jedem Haushalt. Der Hauptgrund für ein weiteres Behalten ist das Gefühl, sie irgendwann noch brauchen zu können, etwa als Ersatzhandys. In den meisten Fällen wird jedoch bei einem Kaputtgehen des aktuellen Smartphones gleich ein Neues gekauft. Oft spielt dabei das Gefühl mit, dass das Handy zu schade zum Wegschmeißen ist, sich aber ein Verkauf nicht mehr auszahlt.
Um auch die junge Generation für die Aktion zu gewinnen, wurde an Österreichs Schulen unter dem Hashtag #secondlife wieder die "Ö3-Wundertüten-Challenge" ausgerufen. Ziel ist dabei, die meisten Handys zu sammeln. Begleitend dazu werden Jugendliche animiert, sich in Schwerpunkten und Referaten mit Themen wie Handynutzung, Ressourcenschonung und versteckte soziale Not auseinanderzusetzen. Der Erlös der Schulsammlung geht an Unterstützungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Österreich von youngCaritas, Jugendrotkreuz sowie Licht ins Dunkel.
Aus Sicherheitsgründen dürfen keine losen oder beschädigten Akkus gespendet werden, und ebenso wenig Handys, aus denen Flüssigkeiten austreten. Akkus, aufgeblähte oder sichtbar zerstörte Handys gehören in die örtlichen Altstoffsammelzentren. Kostenlose Nachbestellungen der Ö3-Wundertüten sind unter 0800 600 600 oder in jeder Post möglich.