Es ist uns wichtig, Kooperationen und Verbündungen weit über die kirchlichen Milieus und Gruppen hinaus zu suchen, anzuregen und uns selbst von dort her involvieren zu lassen.
Es ist uns wichtig, Kooperationen und Verbündungen weit über die kirchlichen Milieus und Gruppen hinaus zu suchen, anzuregen und uns selbst von dort her involvieren zu lassen.
In Brief formulierte Ziele: Synodales Grundprinzip von Kirche stärken, auf gutes Leben für alle hinwirken.
Das neu gewählte, nun auch von der Österreichischen Bischofskonferenz bestätigte Präsidium der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) will verstärkt außerkirchliche Kooperationen suchen, um auf ein "mitweltgerechtes" und gutes Leben für alle hinzuwirken. Und auch bei innerkirchlichen Reformprozessen in Richtung mehr gelebte Synodalität will die offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche "den kritischen Blick von außen" als Hilfe nützen, um "Ballast" wie den auch von Papst Franziskus kritisierten Klerikalismus abzuwerfen.
Das geht aus einem Brief hervor, den KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder und die Vizepräsidentinnen Katharina Renner und Brigitte Knell an eine Reihe von Adressaten inner- und außerhalb der Kirche versenden wollen. Erwähnt wurde darin auch, dass der Wiener Theologe und Religionssoziologe Prof. Paul Zulehner als Geistlicher Assistent der KAÖ bestätigt wurde.
In dem Kathpress vorliegenden Schreiben bekennt sich die neue KAÖ-Spitze dazu, "eine partizipative, kooperative und synodale Identität und Körpersprache" zu entwickeln und auszustrahlen. "Das synodale Grundprinzip von Kirche gilt es in nächster Zeit zu stärken und sich von hierarchisch verselbständigten Grundhaltungen ganz konsequent zu verabschieden." Synodalität soll auch innerhalb der KAÖ gestärkt und eine "große gemeinsame Vielfalt" entwickelt werden.
Die Katholische Aktion erachten Kaineder, Renner und Knell als "die größte und auch vielfältigste Organisation" im Haus der katholischen Kirche Österreichs. Ihre Mitgliedsorganisationen - Katholische Jungschar, Jugend, Frauen- und Männerbewegung, Hochschuljugend, Katholische "Akademiker:innen" und "Arbeitnehmer:innenbewegung" - decken ein breites gesellschaftliches Spektrum ab. Den vom Papst ausgerufenen synodalen Weg (Weltsynode) sieht das Präsidium als "Kairos", "als Chance, ganz neue Facetten des Menschseins und Christseins zur Entfaltung zu bringen".
Wichtig ist dem KAÖ-Präsidium "eine ungeschminkte Wahrnehmung der gesellschaftlichen wie kirchlichen Wirklichkeiten", wie es in dem Brief heißt. Gerade der kritische Blick von außen werde eine große Hilfe darin sein, "die wesentlichen von den unwesentlichen Dingen zu unterscheiden, Ballast abzuwerfen, Klischees zerbrechen zu lassen". Wörtlich heißt es weiter: "Deshalb ist uns wichtig, Kooperationen und Verbündungen weit über die kirchlichen Milieus und Gruppen hinaus zu suchen, anzuregen und uns selbst von dort her involvieren zu lassen."
Das synodale Grundprinzip von Kirche gelte es zu stärken "und sich von hierarchisch verselbständigten Grundhaltungen ganz konsequent zu verabschieden". Als Grundlage allen christlichen Handelns sehen Kaineder, Renner und Knell die Taufe sowie die "Beauftragung zum gleichwertigen Dienst von Frauen und Männern in der Kirche". Orientierung finde die Katholische Aktion "im Blick auf das christlich-jesuanische Menschen- und Weltbild, in der katholischen Soziallehre ... und der Option für die Armen"; die Papstenzyklika "Laudato si" verwiese mit dem dort von Franziskus formulierten Satz "Alles ist mit allem verbunden" auf die tiefe Konvivialität des Menschen, die gegenüber allen "rein technogenen-technokratischen Prozessen" gestärkt werden müsse. Leitbegriff der KAÖ dabei: "Mitweltgerecht".
Um eine "sozial-ökologisch-spirituelle Praxis" zu stärken und konkret zu leben, könne die Katholische Aktion mit ihrem weit verzweigten Netz an Gliederungen auf allen Ebenen bis hin in die Pfarren und Institutionen "aus dem Vollen schöpfen". Abschließender Aufruf von Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte "Jetzt gilt es anzupacken."
Die Katholische Aktion (KA) ist die offizielle Laienorganisation der Katholischen Kirche in Österreich. Sie wird von gewählten Ehrenamtlichen geleitet, "in Verbundenheit mit den Bischöfen verwirklicht sie den Sendungsauftrag der Kirche", wie es auf der KAÖ-Website heißt. Soll heißen: "Wir engagieren uns für eine menschenfreundliche und gerechte Welt nach den Maßstäben des Evangeliums." Die KA in den Diözesen und die Organisationen der KA handeln dabei eigenverantwortlich.
Die Gliederungen der KAÖ sind: Katholische Jungschar, Katholische Jugend, Katholische Hochschuljugend, Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung, "Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung" und "Katholischer AkademikerInnenverband"; dazu kommen auf Bundesebene auch das "Forum Beziehung, Ehe & Familie" und das "Forum Kunst-Wissenschaft-Medien".
KAÖ-Präsident war zuletzt Leopold Wimmer, Referatsbischof ist seit 2018 der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl.