Derzeit reicht die Menschenschlange an Impftagen bis weit vor das Eingangsportal der Domkirche, wobei in Spitzenzeiten bis zu vier Stunden Wartezeit in Kauf genommen werden.
Derzeit reicht die Menschenschlange an Impftagen bis weit vor das Eingangsportal der Domkirche, wobei in Spitzenzeiten bis zu vier Stunden Wartezeit in Kauf genommen werden.
Enorme Nachfrage von fast 3.000 Stichen gegen Covid-19 allein vergangenes Wochenende. Covid19-Immunisierungen auch in mehreren Pfarrsälen, Ordensspitälern und Klostergasthäusern.
Der Wiener Stephansdom erfährt derzeit trotz des Lockdowns regen Besuch: Die Nachfrage nach den hier verabreichten Impfungen gegen Covid-19 ist hoch wie nie, berichtete der Malteser Hospitaldienst, der die Aktion mit den Johannitern im Auftrag der Dompfarre koordiniert, am Dienstag, 30. November 2021.
Exakt 17.817 Stiche mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer sind seit August in der Barbarakapelle verabreicht worden, davon 10.123 seit Novemberbeginn und 2.872 allein vergangenes Wochenende. Wegen des enormen Zulaufs wird die bisher von Donnerstag bis Sonntag (von 10 bis 20 Uhr) angebotene Aktion ab 6. Dezember auf alle Wochentage ausgeweitet, kündigte Malteser-Einsatzleiterin Gabrielle Scarimbolo an.
Derzeit reicht die Menschenschlange an Impftagen bis weit vor das Eingangsportal der Domkirche, wobei in Spitzenzeiten bis zu vier Stunden Wartezeit in Kauf genommen werden, zeigte ein Kathpress-Lokalaugenschein am Wochenende.
Dennoch ist die Stimmung entspannt, wozu auch das Ambiente und das Programm im Dom - in dem an Werktagen sechs Hl. Messen (6.30 Uhr, 7.15 Uhr, 8 Uhr, 12 Uhr, 18 Uhr und 19 Uhr) stattfinden, an Sonntagen sogar neun - sowie die Musik wesentlich beitragen. Viele hören während des Wartens bei der Predigt oder der Probe des Domchors zu. "Der Dienst steht nicht nur im Zeichen der Bekämpfung der Pandemie, sondern wirkt auch in dem ein oder anderen Herzen nach", so auch Scarimbolos Eindruck.
Kürzlich holte sich auch Dompfarrer Toni Faber in seiner Kirche seinen "dritten Stich", berichtete die "Kronenzeitung" (Montag). Er sei dankbar, dass die Malteser und Johanniter gemeinsam mit der Stadt Wien "so tolle Unterstützung bieten, dass wir Heil stiften können", so der Hausherr der Domkirche. Unter den Rückmeldungen hätten sich bereits viele bedankt, im Dom einen "Rahmen für die Impfung, der sie zusätzlich ermutigt hat" zu finden. Dass in anderen Reaktionen auch beschimpft werde, kümmere ihn nicht: "Es tut weh, aber ich will nicht wehleidig sein, denn da müssen wir durch. Es ist alternativlos", unterstrich Faber.
Doch auch an anderen kirchlichen Orten quer durch Österreich läuft die Immunisierung gegen das Coronavirus. Darunter etwa in Stift Göttweig, unter dem Titel "Dritter Stich am ersten Adventsonntag". Im Stiftsrestaurant finden am Sonntag, 5. Dezember, von 11 bis 14 Uhr, sowie am Montag, 6. Dezember, von 16 bis 19 Uhr, Impfungen statt, teilte die Diözese St. Pölten mit.
Zugute kommt hier das weitläufige Foyer, das Anstellfläche und Sitzmöglichkeiten bietet, sowie der "herrliche Ausblick vom Panoramasaal Wachau" für die Wartezeit nach vollzogener Impfung. Vergangenen Sonntag und Montag wurde die Aktion - bei der auch der 1. und 2. Stich angeboten wird - bereits durchgeführt. Angenehmer Nebeneffekt für das Benediktinerkloster: Auch wenn wegen des Lockdowns der groß geplante Adventmarkt ausfiel, findet der Klosterladen nun doch Abnehmer für seine Wild-, Marillen- und Weinprodukte.
Impfangebote in kirchlichen Gebäuden sind besonders in Oberösterreich gang und gäbe. Eintägige Aktionen im Pfarrsaal gab es bisher unter anderem in Ried im Traunkreis, Schiedlberg, St. Johann am Walde, Altmünster oder zuletzt in Pinsdorf, wie der dortige Pfarrassistent Gerhard Pumberger gegenüber Kathpress bestätigte.
"Die Gemeinde war an die Pfarre herangetreten, ob wir unsere Räume für eine Pop-up-Impfstraße zur Verfügung stellen, was wir gerne zusagten. 565 Personen haben vergangenen Freitag ihren Stich abgeholt, darunter auch 63 Erst- und 110 Zweitstiche, und es gab auch Kinderimpfungen", so der Pfarrassistent. Ähnliche Angebote plant demnächst die Pfarre Wels-Hl. Familie (8. Dezember) sowie Laakirchen (10. Dezember), wo im Pfarrsaal bereits seit Sommer eine Covid-Teststraße läuft, berichtete Pfarrer Franz Starlinger.
Auch in etlichen Ordenskrankenhäusern Oberösterreichs besteht Impfangebot, für das ebenso keine Anmeldung nötig ist. So bietet etwa in unmittelbarer Nachbarschaft zum Linzer Dom das Ordensklinikum im Rahmen der Impfaktion des Landes Oberösterreich eine gemeinsame Impfstraße mit den Barmherzigen Brüdern am Vorplatz zu deren Krankenhaus (Seilerstätte 2) an. In Braunau impfen Ärzte des Krankenhausse St. Josef seit 15. November in der Bezirkssporthalle, in Ried beteiligen sich die Barmherzigen Schwestern an der Impfaktion in der Weberzeile, zudem ist auch im Klinikum Wels-Grieskirchen eine Impfung ohne Anmeldung möglich.