"Die Begegnung des Papstes mit den Menschen des Aufnahmelagers in Lesbos und seine aufrüttelnden Worte mögen uns aufwecken und sollen in uns eine Haltung der Offenheit für Menschen auf der Flucht wecken", so Scharl.
"Die Begegnung des Papstes mit den Menschen des Aufnahmelagers in Lesbos und seine aufrüttelnden Worte mögen uns aufwecken und sollen in uns eine Haltung der Offenheit für Menschen auf der Flucht wecken", so Scharl.
Referatsbischof für Anderssprachige: Österreich soll besonders vulnerable Gruppen aufnehmen und eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen.
Für die Aufnahme von besonders vulnerablen Menschen, etwa Frauen, Kinder, Angehörige von ethnischen und religiösen Minderheiten, hat sich der Wiener Weihbischof Franz Scharl ausgesprochen.
Der in der österreichischen Bischofskonferenz für anderssprachige Pastoral zuständige Bischof appellierte in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Nationaldirektor für die anderssprachige Seelsorge, Alexander Kraljic, an die neue österreichische Regierung, in Hinblick auf die Aufnahme von Geflüchteten, "manche Entscheidung zu überdenken".
Mehrere europäische Länder haben sich zur Aufnahme von Geflüchteten, insbesondere aus Afghanistan, bereit erklärt. "Österreich ist bis jetzt noch nicht unter diesen Ländern", kritisierte Scharl. Dabei habe Österreich in der Vergangenheit eine größere Zahl von geflüchteten Menschen aufgenommen und integriert. Man schließe sich deshalb den zahlreichen kirchlichen Appellen, u.a. von der Katholischen Aktion, des Pfarrnetzwerkes Asyl sowie der Caritas oder der Diakonie, an und fordere die Verantwortlichen auf, besonders vulnerable Gruppen aufzunehmen und eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen.
Der Besuch von Papst Franziskus in Zypern und Griechenland habe die Flüchtlinge wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest wieder in das Blickfeld gerückt, so Scharl. "Die Begegnung des Papstes mit den Menschen des Aufnahmelagers in Lesbos und seine aufrüttelnden Worte mögen uns aufwecken und sollen in uns eine Haltung der Offenheit für Menschen auf der Flucht wecken."
Kirchliche Einrichtungen seien bereit, Geflüchtete aufzunehmen und zu begleiten, anderssprachige Gemeinden waren in der Vergangenheit Orte der Integration und des interkulturellen Austausches geworden, und sie sind es heute weiterhin, erklärten Weihbischof Scharl und Nationaldirektor Kraljic abschließend.