Da wird mir jedes Jahr neu bewusst, worum es eigentlich zu Weihnachten geht: dass Gott für alle Menschen gekommen ist. Keiner ist ausgeschlossen. Niemand soll ohne Trost und Freude bleiben.
Da wird mir jedes Jahr neu bewusst, worum es eigentlich zu Weihnachten geht: dass Gott für alle Menschen gekommen ist. Keiner ist ausgeschlossen. Niemand soll ohne Trost und Freude bleiben.
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung HEUTE am 24.12.2021
Heute feiern Christen weltweit den Heiligen Abend, die Nacht der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Ich werde oft gefragt: Was ist Ihre schönste Weihnachtserinnerung? Es fällt mir schwer, darauf zu antworten. Da waren die Weihnachten als Kind, das Warten auf das Klingen des Glöckleins, mit dem die Türe zum Weihnachtszimmer aufging, wo schon die Geschenke warteten. Da sind auch Erinnerungen an die Spannungen in der Familie, die zu Weihnachten schmerzlich spürbar wurden. Ich weiß, dass Weihnachten auch mit viel Stress verbunden sein kann: Einsamkeit, Wunden der Erinnerung, Trauer um einen lieben Menschen.
Heute ist für mich der Heilige Abend vor allem die Feier der Mette mit der Caritas-Gemeinde, mit Menschen, die es im Leben schwer haben, Obdachlosigkeit und Armut erfahren mussten. Es ist mir seit vielen Jahren eine echte Weihnachtsfreude, mit ihnen die Weihnachtslieder zu singen und die frohe Botschaft vom Jesuskind zu hören. Da wird mir jedes Jahr neu bewusst, worum es eigentlich zu Weihnachten geht: dass Gott für alle Menschen gekommen ist. Keiner ist ausgeschlossen. Niemand soll ohne Trost und Freude bleiben.