Am Tag des Gedenkens an die Befreiung von Auschwitz dürfe es nur ein Motto geben: "Niemals vergessen".
Am Tag des Gedenkens an die Befreiung von Auschwitz dürfe es nur ein Motto geben: "Niemals vergessen".
Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich: Menschenverachtenden Ideologien mit aller Kraft entgegentreten.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat anlässlich des Holocaust-Gedenktags (27. Jänner) dazu aufgerufen, antisemitischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Am 27. Jänner jährt sich die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 77. Mal.
Der Name Auschwitz sei das Symbol für den aus einem absurden Rassenwahn abgeleiteten Massenmord an den Juden Europas, so der ÖRKÖ-Vorstand in einer auf der Website des Ökumenischen Rates (www.oekumene.at) veröffentlichten Erklärung. Am Tag des Gedenkens an die Befreiung von Auschwitz dürfe es nur ein Motto geben: "Niemals vergessen". - Das Erinnern dürfe nicht aufhören, "denn ohne Erinnerung gibt es weder eine Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft".
Der ÖRKÖ verweist in seiner Erklärung auch darauf, dass sich vor wenigen Tagen zum 80. Mal die Wannsee-Konferenz jährte, bei der beschlossen wurde, alle Jüdinnen und Juden Europas zu ermorden. Das erschreckende dabei: "Die führenden Köpfe, die sich in Wannsee trafen, waren teilweise Akademiker, gebildete und kultivierte Männer um die 40. Was sie verbunden hat, war die Überzeugung, dass es eine germanische Rasse gebe, die allen anderen überlegen wäre. Das absolute Feindbild war der Jude und das Judentum, das ausgelöscht werden müsste." Solche Ideen von Blut und Rasse und "dem Juden, der die Welt bedroht und die Weltherrschaft anstrebt", seien leider keine Relikte einer längst vergangenen und überwundenen Zeit, "sondern geistern auch heute durch die Sozialen Medien und werden von gewissen Gruppen der Coronaleugner und Neonazis verbreitet".
Diesem Missbrauch Sozialer Medien und den menschenfeindlichen und menschenverachtenden Ideologien gelte es mit aller Kraft entgegenzutreten, so der ÖRKÖ-Vorstand. Es gehe immer wieder von Neuem darum, "den Menschen von heute und den kommenden Generationen die zentrale Bedeutung von Begriffen wie Menschenwürde, Menschenrechten, Demokratie oder Rechtsstaat bewusst zu machen". Jeder Mensch habe dieselbe Würde und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben.
Dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gehören 17 Kirchen an: die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind "Mitglieder mit beratender Stimme". Weitere Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.