Die Erzdiözese Wien ist seit 50 Jahren in 3 Vikariate gegliedert - ein Erfolgsmodell feiert. Im Bild: Die Jubiläumstorte und die Bischofsvikare: Weihbischof Stephan Turnovszky (Nord), P. Dariusz Schutzki CR (Stadt), und P. Petrus Hübner OCist (Süd).
Die Erzdiözese Wien ist seit 50 Jahren in 3 Vikariate gegliedert - ein Erfolgsmodell feiert. Im Bild: Die Jubiläumstorte und die Bischofsvikare: Weihbischof Stephan Turnovszky (Nord), P. Dariusz Schutzki CR (Stadt), und P. Petrus Hübner OCist (Süd).
Seit 50 Jahren ist unsere Erzdiözese Wien in drei Vikariate eingeteilt. Damit kommt unsere Kirche näher zu den Menschen, die im Weinviertel und Marchfeld, in der Millionenstadt Wien und im Gebiet südlich von Wien bis hin zur Buckligen Welt und zum Semmering leben.
Mit einem Festgottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn am 14. September um 9.30 Uhr im Wiener Stephansdom feiern die drei Vikariate unserer Erzdiözese ihr 50-jähriges Jubiläum.
Der SONNTAG bringt 13 Antworten auf 13 Fragen...
Was ist ein Vikariat?
Bei der Wiener Diözesansynode (1969 bis 1971) wurde dem damaligen Erzbischof Kardinal Franz König der Vorschlag der Gliederung der Erzdiözese Wien in drei territoriale Vikariate vorgelegt, um die Seelsorge auf die Großregionen Weinviertel und Marchfeld, Großstadt Wien und Industrieviertel besser abstimmen zu können.
Seit wann gibt es die drei Vikariate in unserer Erzdiözese?
Bereits am 1. Februar 1969 wurde dieser Vorschlag mit der Errichtung der drei territorialen Vikariate bestätigt.
Mit 1. September 1969 traten dann die ersten drei Bischofsvikare Franz Stubenvoll (für das Vikariat Unter dem Manhartsberg), Franz Steiner (für das Vikariat Wien-Stadt) und Florian Kuntner (für das Vikariat Unter dem Wienerwald) ihr Amt an.
Mit welcher Begründung wurden die drei Vikariate errichtet?
Die Seelsorge sollte den soziologischen und strukturellen Unterschieden im Viertel Unter dem Manhartsberg, dem Viertel Unter dem Wienerwald und der Großstadt Wien gerecht werden.
Wie war der Anfang der Vikariate im Jahr 1969?
Aller Anfang ist schwer. Denn es mussten 1969 erst neue Strukturen geschaffen und die bisherigen Aufgabenfelder der Zentralstellen neu verteilt werden.
Welches der drei Vikariate ist flächenmäßig das größte?
Das Vikariat Unter dem Manhartsberg mit einer Fläche von 4.169 Quadratkilometern, gefolgt vom Vikariat Unter dem Wienerwald mit einer Fläche von 4.149 Quadratkilometern und dem Vikariat Wien-Stadt mit einer Fläche von 414,6 Quadratkilometern (plus dem Dekanat Klosterneuburg).
In welchem Vikariat leben die meisten Katholikinnen und Katholiken?
Im Vikariat Wien-Stadt leben mit Stand vom 1. Jänner 2019 624.124 Katholikinnen und Katholiken, im Vikariat Unter dem Wienerwald 320.922 und im Vikariat Unter dem Manhartsberg 231.043 Katholikinnen und Katholiken.
In welchem Vikariat gibt es die meisten Dekanate?
Im Vikariat Wien-Stadt gibt es 20 Dekanate, im Vikariat Unter dem Wienerwald 17 Dekanate und im Nord-Vikariat 14 Dekanate.
In welchem Vikariat gibt es die meisten Pfarren?
Im Nord-Vikariat gibt es 275 Pfarren, im Vikariat Unter dem Wienerwald 206 Pfarren und im Vikariat Wien-Stadt 144 Pfarren (davon 17 Pfarren mit insgesamt 39 Teilgemeinden sowie 5 Pfarrverbände mit 12 Pfarren).
Wie viele Bischofsvikare wirkten seit 1969 in den drei Vikariaten?
Im Vikariat unter dem Manhartsberg (Weinviertel und Marchfeld) wirkten seit 1969 vier Bischofsvikare: Bischofsvikar Prälat Franz Stubenvoll (1969 bis 1979), Bischofsvikar Dompropst Josef Nowak (1979 bis 1997), Bischofsvikar Prälat Matthias Roch (1997 bis 2012) und Weihbischof Stephan Turnovszky (seit 2012).
Im Vikariat Wien-Stadt wirkten bislang fünf Bischofsvikare: Prälat Franz Steiner (1969 bis 1974), P. Josef Zeininger OSFS (1974 bis 1992), Msgr. Anton Berger (1992 bis 2001), Prälat Karl Rühringer (2001 bis 2011) und aktuell P. Dariusz Schutzki (seit 2011).
Im Vikariat Unter dem Wienerwald gibt es bis jetzt gleich sechs Bischofsvikare: Weihbischof Florian Kuntner (1969 bis 1987), Msgr. Karl Hoffegger (1987 bis 1997), Weihbischof Alois Schwarz (1997 bis 2001), P. Amadeus Hörschläger OCist (2001 bis 2011), Msgr. Rupert Stadler (2011 bis 2016) und P. Petrus Hübner OCist (seit 2016).
Wie viele Weihbischöfe waren seit 1969 auch Bischofsvikare?
Weihbischof Stephan Turnovszky wirkt seit 2012 im Vikariat Unter dem Manhartsberg als Bischofsvikar. Gleich zwei Weihbischöfe wirkten im Süd-Vikariat als Bischofsvikare: Weihbischof Florian Kuntner und Weihbischof Alois Schwarz.
Wie viele Bischofsvikare waren auch Ordensleute?
Vier. Im Vikariat Wien-Stadt wirkte P. Josef Zeininger OSFS („Oblaten des Hl. Franz von Sales“, 1974 bis 1992) als Bischofsvikar und aktuell P. Dariusz Schutzki CR („Resurrektionisten“, seit 2011). Das Süd-Vikariat setzt auf die spirituelle Kraft des Stiftes Heiligenkreuz. Sowohl Bischofsvikar P. Amadeus Hörschläger OCist (2001 bis 2011) als auch aktuell Bischofsvikar P. Petrus Hübner OCist (seit 2016) gehören zur Zisterzienserabtei im Wienerwald.
Warum „gehört“ das Dekanat Klosterneuburg, obwohl auf dem Gebiet des Süd-Vikariats gelegen, zum Vikariat Wien-Stadt?
Aus seelsorglichen Gründen und aufgrund der Nähe zu Wien fühlt sich das Dekanat Klosterneuburg dem Vikariat Wien-Stadt zugehörig.
Haben Vikariate ein Ablaufdatum?
Nichts ist ewig, außer Gott allein. Die drei territorialen Vikariate wurden aber unbefristet errichtet. Sie stellen auf ihre Weise eine seelsorgliche Erfolgsgeschichte dar, da sie in den vergangenen fünfzig Jahren durch die Nähe des jeweiligen Bischofsvikars zu „seinem“ Vikariat und durch die Arbeit des pastoralen Vikariatsrates nahe bei den Menschen in der Großregion waren.
Vikariatsratsmitglieder werden in ihren Dekanaten gewählt beziehungsweise ernannt. Jedes Vikariat hat seine Herausforderungen.
Im Vikariat Unter dem Manhartsberg sind es beispielsweise die vielen oft kleinen Pfarren, daneben finden sich größere Städte wie Mistelbach, Hollabrunn, Stockerau oder Korneuburg.
Im Vikariat Unter dem Wienerwald gibt es die ländlichen Regionen in der Buckligen Welt, den Großraum Wiener Neustadt und die Pfarren im sogenannten „Speckgürtel“ südlich von Wien.
Das Vikariat Wien-Stadt hat mit allen Freuden und Sorgen einer Millionenstadt zu tun.
Das Gebiet unserer Erzdiözese umfasst das Nord-Vikariat (hellblau, bis rauf nach Retz und Poysdorf), das Süd-Vikariat (rosa, bis runter bis Kirchschlag und Semmering). Inmitten liegt das Vikariat Wien-Stadt (gelb).
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