„Familien"-Bischofssynode: „Antworten geben auf die vielen Entmutigungen, die Familien umgeben."
„Familien"-Bischofssynode: „Antworten geben auf die vielen Entmutigungen, die Familien umgeben."
Familiensynode: Die Situation der wiederverheirateten Geschiedenen steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber nicht im Zentrum der Tagesordnung
In seiner Schlussansprache, die von den Synodenbischöfen mit „Standing Ovations“ bedacht wurde, hatte Papst Franziskus vor einem Jahr erklärt:
„Wir haben jetzt noch ein Jahr, um die hier vorgeschlagenen Ideen in einer wirklichen geistlichen Unterscheidung reifen zu lassen und konkrete Lösungen für alle Schwierigkeiten und die unzähligen Herausforderungen zu finden, welchen die Familien begegnen müssen; Antworten zu geben auf die vielen Entmutigungen, welche die Familien umgeben und einschnüren.“
Damit hat er die Aufgabe der 280 Bischöfe beschrieben, die sich nun für drei Wochen in Rom versammeln: konkrete Lösungen finden, Antworten geben.
In der Öffentlichkeit wird dabei fast nur ein Thema wahrgenommen: die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten.
Das Thema der Synode heißt: „Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“, und das Programm wird vom „Instrumentum Laboris“ vorgegeben, der 147 Punkte umfassenden offiziellen Themensammlung.
Es besteht aus drei Teilen, die nacheinander in den drei Wochen der Synode behandelt werden sollen.
Der erste Teil greift noch einmal das Thema der vorbereitenden Sitzung vom Oktober 2014 auf: „Das Hören auf die Herausforderungen“.
Hier geht es darum, die wirtschaftlichen, geistigen, geistlichen Bedingungen in den Blick zu nehmen, in der heute die Familien versuchen, ihrer Berufung gerecht zu werden. Der Bogen reicht vom Wandel des Eheverständnisses in den westlichen Gesellschaften bis zur Migration.
In der zweiten Woche geht es um die Wechselbeziehung zwischen Ehe, Familie, Glaube, Sakrament und Kirche.
Wie kann die christliche Gemeinde nicht bloß „Servicestation“ sein, sondern ein Ort, an dem Familie „geboren wird“ und sich entwickeln und zum Segen werden kann? Wie stärkt man das Bewusstsein, dass Familie keine Verpflichtung, sondern Geschenk ist?
Und wirklich spannend wird es in der dritten Woche. Da geht es einerseits um
die Aufgaben der Familie bei der Evangelisation und andererseits um
die richtige kirchliche Begleitung der Familie, von der Ehevorbereitung angefangen bis zum Umgang mit unverheirateten oder nur zivil getrauten Paaren oder wiederverheirateten Geschiedenen.
Noch am Ende der Synode, am 25. Oktober, wird der Abschlussbericht erwartet – und mit ebensolcher Spannung die Abschlussrede des Papstes.
Was sich Kardinal Christoph Schönborn wünscht
Kardinal Reinhard Marx im Interview:
„Die Theologie der Liebe in den Fokus rücken".
Mehr zur Weltbischofssynode 2015 auf der website des Vatikans ("Der Heilige Stuhl").
Mehr zur Familiensynode auf der website der Erzdiözese Wien.
Weitere Informationen zu "Der Sonntag" die Zeitung der Erzdiözese Wien