Wo es Familien mit Liebe gibt, sind sie fähig, mit ihrem Zeugnis für die Liebe das Herz einer ganzen Stadt aufzuwärmen.“
Wo es Familien mit Liebe gibt, sind sie fähig, mit ihrem Zeugnis für die Liebe das Herz einer ganzen Stadt aufzuwärmen.“
Familie als „anspruchsvolle Reise“, die besonders in „irregulären“ Situationen Hilfe braucht: Papst-Zitate zum Thema Ehe und Familie.
Viel wird gerätselt, wie sich Papst Franziskus bei der kommenden ordentlichen Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober und danach positionieren wird. Seine bisherigen Aussagen rund um Ehe und Familie lassen einige Deutungen offen.
Jüngst etwa bei der Generalaudienz am 2. September 2015 lobte der Papst die Familie als Gegenpol zu Vereinzelung und Vereinsamung in der modernen Gesellschaft: „Das Lächeln einer Familie ist in der Lage, diese Wüste in unseren Städten zu besiegen. Das ist der Sieg der familiären Liebe. Verlieren wir nicht die Hoffnung.
Wo es Familien mit Liebe gibt, sind sie fähig, mit ihrem Zeugnis für die Liebe das Herz einer ganzen Stadt aufzuwärmen.“
Das Verhältnis von Familie und Arbeit thematisierte Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 19. August 2015. Wörtlich sagte er: „Die moderne Organisation der Arbeit weist oft eine gefährliche Tendenz auf, die Familie als Last für die Produktivität anzusehen und ein feindliches Klima gegenüber Kindern und alten Menschen zu schaffen.
Die Familie ist der große Prüfstein für die Gesellschaft. Wenn das Fortkommen der Familie behindert wird, arbeitet die Gesellschaft gegen sich selbst.“
Bei der Generalaudienz am 12. August 2015 äußerte sich der Papst ausführlicher denn je zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen: „Dank der vertiefenden Arbeit von Bischöfen sowie geführt und bestärkt von meinen Vorgängern ist das Bewusstsein sehr gewachsen, dass jene Getauften, die nach dem Scheitern einer sakramentalen Ehe eine neue Partnerschaft begründet haben, einer brüderlichen und achtsamen Aufnahme in Liebe und Wahrheit bedürfen.
In der Tat sind diese Personen keineswegs exkommuniziert; sie sind nicht exkommuniziert! Und sie dürfen absolut nicht als solche behandelt werden. Sie sind stets Teil der Kirche.“
Schon zuvor sagte Franziskus bei der Generalaudienz am 24. Juni 2015 zum Thema Trennung und wiederverheiratete Geschiedene: „Andererseits ist es wahr, dass es Fälle gibt, in denen die Trennung unvermeidlich ist.
Manchmal kann sie sogar moralisch notwendig werden, wenn es darum geht, den schwächeren Ehepartner oder die kleinen Kinder vor schlimmeren Verletzungen zu bewahren, die von Überheblichkeit und Gewalt, von Demütigung und Ausbeutung, von Nichtachtung und Gleichgültigkeit verursacht werden. ...
Um uns herum begegnen wir einigen Familien in sogenannten irregulären Situationen – ich mag diesen Ausdruck nicht –, und wir stellen uns viele Fragen. Wie können wir ihnen helfen? Wie können wir sie begleiten?“
In einer Ansprache zum Abschluss der Außerordentlichen Bischofssynode unterstrich Papst Franziskus am 18. Oktober 2014 zum Thema Familie: „Und ich habe wahrgenommen, dass uns das Wohl der Kirche, der Familien und das höchste Gesetz, das Wohl der Seelen, vor Augen stand.
Und das alles, ohne jemals die fundamentale Wahrheit des Sakraments der Ehe infragezustellen: die Unauflöslichkeit, die Einheit, die Treue und die Zeugungsfähigkeit, also die Offenheit für das Leben.“
„Familie ist eine anspruchsvolle Reise, manchmal schwierig, auch konfliktvoll, aber so ist das Leben“, erklärte Franziskus in der Predigt eines Petersdom-Gottesdienstes am 14. September 2014, bei dem er 20 Paare traute.
Doch auch bereits im Jahr seiner Papstwahl hatte Franziskus das Thema mehrfach angesprochen. „In der Ehe schenkt man sich vollständig ohne Kalkül und Vorbehalte, teilt alles, die Geschenke und den Verzicht, vertrauend auf die Vorsehung Gottes“, bekräftigte er etwa am 25. Oktober 2013 vor der Vollversammlung des Päpstlichen Familienrates den Wert der Ehe zwischen Mann und Frau als Basis für ein gelingendes Familienleben.
Einer der auslösenden Momente der Diskussion um die Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene war am 28. Juli 2013 eine Aussage aus der „fliegenden Pressekonferenz“ auf der Rückreise vom Weltjugendtag in Rio gewesen: „Das ist ein Thema, nach dem immer gefragt wird. Die Barmherzigkeit ist größer als jener Fall, den Sie vorstellen. Ich glaube, dass dies die Zeit der Barmherzigkeit ist. ...
In Bezug auf das Problem der Kommunion für Personen in zweiter Verbindung – denn Geschiedene können die Kommunion empfangen, da gibt es kein Problem, wenn sie aber in zweiter Verbindung leben, können sie das nicht – glaube ich, dass es nötig ist, dies in der Gesamtheit der Ehepastoral zu sehen. ... Wir sind unterwegs zu einer etwas vertieften Ehepastoral ...“
Mehr zur Weltbischofssynode 2015 auf der website des Vatikans ("Der Heilige Stuhl").
Mehr zur Familiensynode auf der website der Erzdiözese Wien.
1965 von Paul VI. geschaffen, dient die Bischofssynode dem Austausch der Bischöfe mit dem Papst.
Mit dem päpstlichen Schreiben „Apostolica Sollicitudo“ („Die apostolische Sorge“) hat Papst Paul VI. noch während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) am 15. September 1965 die Bischofssynode eingerichtet.
Sie ist, so sagte Paul VI. 1974, „kein Konzil, kein Parlament, sondern eine Synode besonderer Art“, ein Beratungsorgan des Papstes.
Anlässlich der 50-Jahr-Feier der Errichtung der Bischofssynode wird Kardinal Christoph Schönborn am 17. Oktober vor den Synodenteilnehmern einen Vortrag zum Jubiläum halten.
Papst Franziskus, mehr als 300 Bischöfe und rund 100 weitere Experten diskutieren vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan bei der Weltbischofssynode zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“. Es handelt sich um die 14. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode der Kirchengeschichte seit deren Einführung.
Präsident ist wie bei jeder Synode der Papst, dem vier Kardinäle aus vier Erdteilen als delegierte Präsidenten zuarbeiten. Als Generalsekretär koordiniert Kardinal Lorenzo Baldisseri die Versammlung. Zum General-Berichterstatter ist wie bei der Synode im Herbst 2014 der ungarische Kardinal Peter Erdö bestimmt, dem als Sondersekretär der italienische Erzbischof Bruno Forte zuarbeitet.
Österreich ist mit Kardinal Christoph Schönborn, mit Bischof Benno Elbs (Feldkirch) und mit dem Wiener serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Cilerdzic (als Ökumene-Gruppenmitglied) vertreten.
Aus Deutschland kommen Kardinal Reinhard Marx (München), Kardinal Walter Kasper, Erzbischof Heiner Koch (Berlin) und Bischof Franz-Joseph Bode (Osnabrück), aus der Schweiz Jean-Marie Lovey (Sion).
Im Unterschied zur Außerordentlichen Generalversammlung (etwa im Oktober 2014), bei der nur die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen teilnehmen, werden bei der Ordentlichen Generalversammlung die Bischofskonferenzen je nach Größe durch ein bis vier gewählte Vertreter repräsentiert.
Weitere Informationen zu "Der Sonntag" die Zeitung der Erzdiözese Wien