Die Kardinäle Schönborn und Koch gelten als mögliche theologische Vermittler zwischen doch stark unterschiedlichen Postitionen.
Die Kardinäle Schönborn und Koch gelten als mögliche theologische Vermittler zwischen doch stark unterschiedlichen Postitionen.
Wiener Erzbischof moderiert Diskussionen des "deutschsprachigen Kreises". Von ihrer Zusammensetzung her bilden die Deutschsprachigen bei der Bischofssynode eine stark beachtete Gruppe.
Kardinal Christoph Schönborn moderiert bei der Weltbischofssynode im Vatikan die Diskussionen des "deutschsprachigen Kreises". Wie der Vatikan am Mittwoch, 7. Okotber 2015, bekanntgab, wählten die Mitglieder den Wiener Erzbischof zum Moderator der Debatten des mitteleuropäischen "circulus minor" der Familiensynode.
Die Aufgabe des Relators übernimmt der Berliner Erzbischof Heiner Koch. Er wird vor dem Synodenplenum Bericht über die Ergebnisse des hochrangig besetzten Sprachzirkels erstatten, der in den kommenden zwei Wochen fast 40 Stunden über Ehe und Familie beraten wird.
Von ihrer Zusammensetzung her bilden die Deutschsprachigen bei der Synode eine stark beachtete Gruppe. Wie am Dienstag im Vatikan bekannt wurde, nehmen daran mindestens sechs international profilierte Kardinäle teil.
Im Einzelnen sind dies neben dem Wiener Erzbischof die Kurienkardinäle Walter Kasper, Kurt Koch, Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx und Audrys Backis, ein Litauer. Weitere Teilnehmer sind Bischof Benno Elbs (Feldkirch) sowie Bischöfe und Berater aus Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Ländern.
Bei früheren Synoden nahmen die Kardinäle Kasper, Marx, Müller und Schönborn nach ihren Fremdsprachenkenntnissen meist an nichtdeutschen Sprachgruppen ("circuli minores") teil und brachten dort ihre Ideen ein. Insgesamt verteilen sich die Synodalen auf 13 Sprachgruppen: 4 englische, je 3 französische und italienische, 2 spanische und die deutschsprachige.
Absehbar ist ein Kontrast zwischen Kasper und Marx auf der einen Seite, die sich als Befürworter eines "Wegs der Barmherzigkeit" für wiederverheiratete Geschiedene profiliert haben, und Müller auf der anderen Seite, der als Präfekt der Römischen Glaubenskongregation die traditionelle Ehelehre mit einer strikten Anwendung des Unauflöslichkeitsprinzips verteidigt.
Dazwischen gelten die Kardinäle Schönborn und Koch als mögliche theologische Vermittler. Als Vorsitzende der deutschen und der österreichischen Bischofskonferenz sind Marx und Schönborn auch international gut vernetzt. Die Ergebnisse der Sprachgruppen sollen über einen mehrstufigen Abstimmungs- und Redaktionsprozess in das Schlusspapier der Synode einfließen.
Die Weltbischofssynode 2015 auf www.erzdioezese-wien.at
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