Papst Franziskus erhebt am 18. Oktober 2015 die französischen Eltern der heiligen Therese von Lisieux zur Ehre der Altäre.
Papst Franziskus erhebt am 18. Oktober 2015 die französischen Eltern der heiligen Therese von Lisieux zur Ehre der Altäre.
Ein Festakt und eine Heiligsprechung bilden am Wochenende die Höhepunkte der dreiwöchigen 14. Ordentlichen Bischofssynode.
Ein Festakt und eine Heiligsprechung bilden am Wochenende die Höhepunkte der dreiwöchigen 14. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan. Der Festakt mit Papst Franziskus, den Synodenvätern und zahlreichen anderen Gästen in der Synodenaula beginnt um 9 Uhr. Erinnert wird in der Jubiläums-Veranstaltung an die Einrichtung der Bischofssynode durch Papst Paul VI. vor 50 Jahren, am 15. September 1965. Hauptredner ist Kardinal Christoph Schönborn.
Am kommenden Sonntag wird dann mit Louis und Zelie Martin (1823-1894 und 1831-1877) erstmals ein Ehepaar heiliggesprochen. Papst Franziskus leitet um 10.30 Uhr die Feier auf dem Petersplatz, zu der mehr als 50.000 Pilger erwartet werden, darunter der französische Ministerpräsident Manuel Valls.
Die beiden neuen Heiligen, die aus der Normandie stammten, hätten "in allem beispielhaft" gelebt, sagte der Postulator des Heiligsprechungsprozesses, Romano Gambalunga, am Freitag im Vatikan. Louis und Zelie Martin sind die Eltern der bereits 1925 heiliggesprochenen Therese von Lisieux.
Die von den Martins durchlebten Verluste und Schwierigkeiten glichen der Realität von Familien heute, so Gambalunga. Gleichzeitig zeige ihr Beispiel, dass die Familie ein "Ort der Kommunikation" sei, an dem man "die Schönheit der Beziehung zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern" lerne.
Ursprünglich strebten Louis wie auch Zelie den Eintritt in einen Orden an, wurden jedoch abgewiesen. Sie lernten sich daraufhin 1858 im französischen Alencon kennen und heirateten. Von ihren neun Kindern erreichten nur fünf das Erwachsenenalter; alle fünf wurden Ordensfrauen. Zelie Martin starb 1877 an Brustkrebs. Die Familie zog daraufhin nach Lisieux. Louis Martin erlitt 1889 zwei Schlaganfälle und verstarb 1894. Beide wurden 2008 wegen ihres vorbildlichen Lebenswandels und Ehelebens seliggesprochen.
Als erstes Wunder auf Fürsprache der Martins anerkannt wurde die medizinisch unerklärliche Heilung eines italienischen Neugeborenen mit einer schweren Lungenfehlbildung im Jahr 2002. Als zweites Wunder erkannte Papst Franziskus die Heilung eines spanischen Mädchens an. Es war im sechsten Schwangerschaftsmonat mit schweren Gehirnblutungen zur Welt gekommen, die Ärzte stuften es als nicht überlebensfähig ein.
Beide Kinder werden nach Vatikanangaben bei der Zeremonie am Sonntag die Reliquien der neuen Heiligen tragen. Weiters wurde bekannt, dass eine weitere Tochter von Louis und Zelie Martin auf dem Weg zur Ehre der Altäre ist. Für Leonie Martin (1863-1941, Ordensname Marie-Francoise-Therese) wurde im vergangenen Jänner der heroische Tugendgrad anerkannt.
Der Ankündigung zum Jubiläumsfestakt am Samstagvormittag in der vatikanischen Audienzhalle zu entnehmen ist, dass nach dem Eröffnungsvortrag von Kardinal Schönborn Ansprachen von Vertretern aller Kontinente erfolgen. Europa vertritt bei dem Festakt als Redner der Londoner Kardinal und Erzbischof von Westminster, Vincent Gerald Nichols, der zugleich die Bischofskonferenz von England und Wales präsidiert.
Paul VI. hatte bei der Einführung des Synode eine Idee der Konzilsväter aufgegriffen und diese noch während des Zweiten Vatikanischen Konzils errichtet. Offiziell geschah dies am 15. September 1965 unmittelbar nach Eröffnung der vierten und letzten Sitzungsperiode des Konzils mit dem Motu Proprio "Apostolica sollicitudo".