Gott stellt den Vater in die Familie, damit er mit den wertvollen Merkmalen seiner Männlichkeit der Ehefrau nahe ist, um alles zu teilen: Freude und Schmerzen, Mühe und Hoffnungen. Und dass er den Kindern in ihrem Heranwachsen nahe ist.
Gott stellt den Vater in die Familie, damit er mit den wertvollen Merkmalen seiner Männlichkeit der Ehefrau nahe ist, um alles zu teilen: Freude und Schmerzen, Mühe und Hoffnungen. Und dass er den Kindern in ihrem Heranwachsen nahe ist.
Papst Franziskus erläutert in „Amoris laetitia“ die „vaterlose Gesellschaft“ und die Rolle des Vaters in der Familie (Nr. 176 und 177).
Es heißt, unsere Gesellschaft sei eine „vaterlose Gesellschaft“. In der westlichen Kultur sei die Figur des Vaters symbolisch abwesend, fehlgeleitet, verblasst. Auch die Männlichkeit scheine in Frage gestellt.
Es ist zu einer verständlichen Verwirrung gekommen, denn „im ersten Augenblick wurde dies als Befreiung empfunden: die Befreiung vom Vater als dem Herrn und Gebieter, vom Vater als dem Vertreter des Gesetzes, das von außen auferlegt wird, vom Vater als dem strengen Wächter über das Glück seiner Kinder und als Hindernis für die Emanzipation und Unabhängigkeit der jungen Menschen.
In der Vergangenheit herrschte in einigen Häusern manchmal Autoritarismus, in gewissen Fällen sogar Unterdrückung. Doch wie so oft gerät man von einem Extrem ins andere.
Das Problem unserer Tage scheint nicht mehr so sehr die bevormundende Gegenwart der Väter zu sein, sondern vielmehr ihre Abwesenheit, ihr Verschwinden.
Die Väter sind manchmal so sehr auf sich selbst und auf ihre Arbeit fixiert, manchmal auch auf ihre eigene Selbstverwirklichung, dass sie sogar die Familie vergessen. Und sie lassen die Kinder und Jugendlichen allein.
Die Gegenwart des Vaters und somit seine Autorität ist auch geschmälert durch die stets zunehmende Zeit, die den Kommunikationsmitteln und der Unterhaltungstechnologie gewidmet wird.
Außerdem steht die Autorität heute unter Verdacht und die Erwachsenen werden hart in Frage gestellt. ...
Es ist nicht gesund, dass die Rollen zwischen Eltern und Kindern vertauscht werden. Das schädigt den angemessenen Reifungsprozess, den die Kinder durchmachen müssen, und versagt ihnen eine richtungweisende Liebe, die ihnen hilft zu reifen.
(Aus: „Amoris laetitia“, Nr. 176)
Gott stellt den Vater in die Familie, damit er mit den wertvollen Merkmalen seiner Männlichkeit der Ehefrau nahe ist, um alles zu teilen: Freude und Schmerzen, Mühe und Hoffnungen.
Und dass er den Kindern in ihrem Heranwachsen nahe ist: wenn sie spielen und wenn sie sich anstrengen, wenn sie unbeschwert sind und wenn sie besorgt sind, wenn sie sich ausdrücken und wenn sie schweigsam sind, wenn sie mutig sind und wenn sie Angst haben, wenn sie einen falschen Schritt machen und wenn sie den Weg wiederfinden – ein Vater, der immer präsent ist.
Wenn ich „präsent“ sage, dann heißt das nicht „kontrollieren“! Denn Väter, die die Kinder zu stark überwachen, unterdrücken sie.
(Aus: „Amoris laetitia“, Nr. 177)
Papst Franziskus
Mit einer Hinführung von Christoph Kardinal Schönborn
2016, Verlag Herder
Auflage: 1. Auflage
Mit einem Prolog von Christoph Schönborn
Flexibler Einband
288 Seiten
ISBN: 978-3-451-06919-2
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